Waldkindergarten in Gehrden eröffnet im Januar

Nina Grote kann tief durchatmen. „Nach einem sehr langen und steinigen Weg sind wir nun endlich am Ziel,“ sagt sie. Am 4. Januar wird der Waldkindergarten auf einer Fläche hinter dem Berggasthaus Niedersachsen den Betrieb aufnehmen. Es werden anfangs sieben Kinder die Einrichtung besuchen. Im Laufe des Jahres werden weitere hinzukommen. Bereits jetzt sind für das Kindergartenjahr 2021/2022 elf der 15 Plätze reserviert. Die jüngsten Kinder werden drei Jahre alt sein, das älteste ist sechs. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund, mit Hedda Ernst von der Ziegenzeit und auf viele andere spannende Projekte“, sagt Grote. Sie ist Vorsitzende des Trägervereins Gehrdener Waldwichtel und Initiatorin des Projekts. Start sollte schon im August sein: Grote und ihre Mitstreiter benötigten im Vorfeld einen langen Atem. Der eigentliche Start im August musste verschoben werden. Ursprünglich sollte der Waldkindergarten auf dem alten Sportplatz am Gehrdener Berg eingerichtet werden. Es schien alles in trockenen Tüchern, einem Start stand nichts mehr im Weg. Doch genau darum ging es plötzlich: um den Weg zum Sportplatz. Der gehört teilweise dem Realverband und der wiederum wollte dem Kindergarten kein Wegerecht einräumen. Das war jedoch notwendig, damit die Region Hannover einem entsprechenden Bauantrag zustimmen konnte. Lesen Sie auch Gehrden: Rat beschließt Finanzierung des Waldkindergartens Gehrden: Eltern gründen Waldkindergarten Der Realverband verweigerte seine Zustimmung aus mehreren Gründen: Das Wild in diesem Gebiet solle geschont werden. Das Totholz sei zu gefährlich für die Kinder und Erzieherinnen, hieß es. Die Zufahrt für die Feuerwehr sei problematisch. Und auch die Haftungsfrage war aus Sicht der Landwirte und Jäger nicht geklärt. Alles wieder auf Anfang gesetzt: Fast alles wurde wieder auf Anfang gesetzt: neues Grundstück, neues Personal „und zum Schluss musste auch noch eine neue Sturmunterkunft gesucht werden“, berichtet Grote. Die Stadt schaltete sich ein. Sie stellte das Gelände am Berggasthaus zur Verfügung und gewährleistete auch die Finanzierung des Bauwagens, eine weitere wichtige Voraussetzung für den Start der Kita im Wald. Die Stadt übernahm die Kosten in Höhe von 60.000 Euro. Die katholische St.-Bonifatius-Gemeinde stellt der Einrichtung im Pfarrheim eine Sturmunterkunft zur Verfügung. „Wir möchten vor allem bei Heinz Strassmann bedanken, der jederzeit ein offenes Ohr für uns hatte, unsere Verbindung in den Rat und ins Rathaus war und zusammen mit uns große und kleine Probleme gelöst hat“, sagt Grote. Überhaupt: Es habe viel Unterstützung gegeben. Eine Privatperson beispielsweise habe den Verein finanziell geholfen - im fünfstelligen Bereich. „Ohne diese Person wären wir heute nicht da, wo wir jetzt sind“, sagt Grote. Offizielle Eröffnung erst im Sommer: Nina Grote will aber nun nach vorn blicken. „Wir hoffen, dass wir auch unter der aktuellen Corona-Situation einen guten Start haben werden“, sagt sie. Eine offizielle Eröffnungsfeier werde es aber erst im Frühjahr oder Sommer geben. Anfragen und Voranmeldungen können direkt per Mail an waldkindergartengehrden@gmx.de oder unter der Telefonnummer (0171) 5850 124 gestellt werden. Weitere Unterstützungen und Spenden seien jederzeit willkommen. Von Dirk Wirausky