Ronnenberg: Calenberger Jagdhornbläser üben jetzt via Skype

Beim Jagdhornbläsercorps Calenberg trifft in diesem Jahr Tradition auf Moderne. Denn wie alle anderen Musikgruppen sind auch den Jagdhornbläsern im Corona-Lockdown keine gemeinschaftlichen Proben gestattet. „Damit jedoch der Kontakt und das bisher Erlernte nicht gänzlich verloren gehen, hat Ausbilder Bernd Meutzner mit einigen Mitgliedern über Telefonschalten und Skype-Konferenzen Musikstücke geübt“, berichtet Corps-Sprecher Klaus Höde. Dieses digitale Angebot sei von den Mitgliedern begeistert angenommen worden. Bislang letzter Auftritt im März: Geduld war bei den Musikern im ablaufenden Jahr gefragt. „Besonders Künstler und Musiker sowie sonstige freischaffende Akteure sind von der Pandemie hart getroffen“, stellt Höde fest. Das gelte auch für alle, die das Spielen eines Instruments als Hobby betreiben, wie die Mitglieder des Jagdhornbläsercorps. Kurz vor dem ersten Lockdown im Frühjahr absolvierten die Musiker ihren vorerst letzten Auftritt in voller Besetzung. Mitglied Joachim Gottwald freute sich zu seinem 85. Geburtstag am 15. März über ein Ständchen. Danach gab das Coronavirus auch den Bläsern den Takt vor und verordnete ihnen eine Zwangspause. Erst ab Anfang Juli konnten wieder Proben mit begrenzter Teilnehmerzahl im Freien erfolgen. Unter Beachtung der Hygieneregeln nahm das Bläsercorps einen veränderten Probenbetrieb wieder auf. Einmal in der Woche wurde auf dem Rittergut von Moritz von Münchhausen in Ihme-Roloven geübt – jeweils getrennt in den Registern Plesshorn und Parforcehorn. Geprobt wurde für die geplanten Auftritte zur Eröffnung der „Pferd und Jagd“ sowie für den Hubertusgottesdienst in Groß Munzel. Allerdings vergeblich. Während die Messe komplett abgesagt wurde, feierte die Gemeinde in Groß Munzel zwar den Gottesdienst, aber ohne Begleitung der Bläser. Drei Generationen musizieren zum Geburtstag: Mit begrenzter Bläserzahl trat das Corps dann am 20. September doch noch einmal auf. Anlässlich des 75. Geburtstags des Mitglieds Heinrich Schaper erfolgte gleichzeitig eine nicht alltägliche Premiere: Denn bei diesem Ständchen waren drei Generationen der Familie Schaper aktiv beteiligt. Dazu gehören Heinrich Schaper (75 Jahre), Heiko Schaper (54), Christian Schaper (52) und Enkel Felix (13). Der Jüngste ist noch in der Musikerausbildung, soll aber in Kürze als Mitglied aufgenommen werden. Seither sind nur noch technisch unterstützte Proben auf Abstand möglich. „Die weiteren Monate werden uns sicher noch einiges abverlangen“, sagt Höde. Doch alle Bläser seien zuversichtlich und hofften, dass diese schwierige Zeit bald ein Ende hat. „Denn Musik ist ein wichtiger Teil der menschlichen Kultur. Und das Jagdhornblasen ist ein Teil dieser Kultur“, sagt Höde. Von Uwe Kranz