Stadt Gehrden hat nun Partner fürs Mobilitätskonzept

Die Stadt kommt bei der Erstellung eines Mobilitätskonzepts voran. Erster wichtiger Schritt: Die Verwaltung hat vor wenigen Wochen einen Partner gefunden und arbeitet ab sofort mit der VerkehrsConsult Dresden-Berlin GmbH (VCDB) zusammen. „Diese Firma hat gute Erfahrungen vorzuweisen mit Städten, die in etwa unsere Größe besitzen“, sagt Sandra Dreier, die in der Gehrdener Verwaltung den Fachbereich Sicherheit und Ordnung leitet. VCDB ist ein Beratungsunternehmen für alle Fragen des Verkehrswesens. Mehr als 80 Mitarbeiter sind in den Geschäftsbereichen Infrastrukturplanung, Verkehrsplanung, Verkehrstechnik sowie Fahrzeugtechnik, Verkehrstelematik und Elektromobilität tätig. Fünf Mitarbeiter werden für Gehrden abgestellt. Es gab fünf Kandidaten für das Konzept: Das Unternehmen sollte also in der Lage sein, die Stadt hinsichtlich der Aufstellung eines Mobilitätskonzepts zu unterstützen. Ein solches Konzept für die Kernstadt und die Ortschaften hatte die Bürgerinitiative „Wir in Gehrden“ schon im Sommer 2019 von Politik und Verwaltung gefordert. Auf Basis eines Ratsbeschlusses war die Verwaltung tätig – und erhielt Interessenbekundungen von fünf Bewerbern. Unter Einbezug der Kommunalpolitik blieben in der Endauswahl drei Firmen, schließlich machte VCDB das Rennen. Lesen Sie auch Gehrden: Ein Mobilitätskonzept liegt Ende 2021 vor. Gehrden: Klimaschutzmanagerin will die E-Mobilität weiter ausbauen. Gehrden: Digitale Verkehrszählung in der Innenstadt Nun geht es darum, Daten aus Verkehrszählungen auszuwerten, Fahrgastzahlen aus dem ÖPNV zu analysieren, sich um das Thema Parkplätze und Parkplatzbewirtschaftungen zu kümmern und einen Blick in die Zukunft zu werfen. Wie entwickeln sich Verkehrsströme? Wie sieht die Planung von Gehwegen aus? Wie und wo können Komfortzonen und eventuell Schnellwege für Radfahrer eingerichtet werden? Und zudem: Wie können kleine Ortschaften wie Everloh und Ditterke besser angebunden werden? Die Themen sind komplex. Daher warnt Sandra Dreier auch vor vorschnellen Erwartungen. „Das zieht sich alles rund eineinhalb Jahre hin. Außerdem sollte jedem Bürger bewusst sein: Alle Probleme können wir nicht lösen.“ Bürger können sich einbringen: Jedoch bietet die Verwaltung an: Bürger können sich beteiligen. Vorerst sind drei Veranstaltungen geplant, je nach Corona-Lage eventuell als Online-Schaltung, an denen Einwohner aus Kernstadt und Ortschaften teilnehmen dürfen. Was nach Meinung der Fachbereichsleiterin ebenfalls wichtig ist: ein Mitwirken der Mitarbeiter des Robert-Koch-Krankenhauses. „Das ist mit 800 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber der Stadt“, sagt sie. Und diese Personenzahl mache einen großen Teil der Menschen aus, die sich mobil innerhalb des Gehrdener Gebiets bewegen. Von Stephan Hartung