Hemmingen: Drei Brücken werden erneuert Umleitungen und Sperrungen

Städte, Gemeinden und Landkreise haben oft große Schwierigkeiten, ihre Straßen in einem akzeptablen Zustand zu halten. Denn ihnen fehlt das Geld. Deshalb bekommen sie für manche Projekte Zuschüsse vom Land oder vom Bund. Davon profitiert in diesem und im nächsten Jahr auch Hemmingen: Drei marode Brücken im Zuge von Regionsstraßen sollen saniert beziehungsweise erneuert werden. Noch in diesem Jahr soll die aus dem Jahr 1958 stammende Querung der Arnumer Landwehr im Zuge der K226 in Hiddestorf durch eine neue ersetzt werden. Nach Angaben von Regionssprecher Klaus Abelmann ist im März oder April mit dem Baubeginn zu rechnen. Allerdings könne erst ausgeschrieben werden, wenn der Bewilligungsbescheid des Landes vorliege. Das dürfte aber nur eine Formsache sein, denn das mit Kosten von 450.000 Euro veranschlagte Projekt ist in einer vom Land veröffentlichten Liste mit landesweit 79 Vorhaben enthalten, die in diesem Jahr Zuschüsse von insgesamt 75 Millionen Euro nach dem Niedersächsischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz erhalten sollen. Von den Kosten für die Hiddestorfer Brücke übernimmt das Land nach Angaben des Landtagsabgeordneten Sebastian Lechner (CDU) mehr als die Hälfte. Umwege wegen Sperrung nur für Autos: Während der voraussichtlich rund sechsmonatigen Bauzeit wird die Straße für den Autoverkehr gesperrt. Die aus Westen kommenden Fahrzeuge werden bereits in Ihme-Roloven über die K221 nach Devese und weiter zur neuen Bundesstraße 3 abgeleitet. Über die L389 und Ohlendorf geht es dann nach Hiddestorf. Für Radfahrer und Fußgänger wird eine Behelfsbrücke installiert, sodass es für sie keine Umwege geben wird. Zwei weitere Brücken sollen 2022 folgen. Das ist zum einen die Querung des Seniebachs bei Hemmingen-Westerfeld im Zuge der K221 und zum anderen der Radweg über die Arnumer Landwehr zwischen Wilkenburg und Harkenbleck. Für beide rechnet die Region laut Abelmann ebenfalls mit einer jeweils halbjährigen Bauzeit. Auch die Kosten werden mit jeweils rund 250.000 Euro gleich hoch veranschlagt. Dezernent fordert „pragmatische Regelung“: Finanziert werden sie zum größten Teil aus einem neuen gemeinsamen Sonderprogramm von Bund und Land zur Förderung des Radverkehrs mit dem Namen Stadt & Land. Insgesamt stehen für Niedersachsen daraus rund 65 Millionen Euro zur Verfügung. Für die Region Hannover ergebe sich dadurch die Möglichkeit, noch mehr für den Radverkehr zu tun, als bisher geplant, erläutert Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region. Voraussetzung sei allerdings eine pragmatische Regelung.„Das Geld hilft uns nur dann, wenn wir nicht ausschließlich mit der bürokratischen Beantragung beschäftigt sind, sondern uns um die Umsetzung kümmern können“, sagt Franz. Daher sei Augenmaß gefordert, um die sinnvolle Verwendung der Mittel zu gewährleisten und keine ausufernde Prüfkaskade auszulösen. Von Thomas Böger