Hemmingen: Hände für Pfoten Arnum stellt Tiervermittlung wegen Corona ein

Der Arnumer Tierschutzverein Hände für Pfoten leidet unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Um die Ansteckungsgefahr zu minimieren, hat Kerstin Küster das Tierheim zur Zeit geschlossen und alle Tiervermittlungen eingestellt. Lediglich telefonische Beratungen und Vorgespräche sind weiterhin möglich. Informationen zu den zu vermittelnden Tieren finden Interessenten auf der Homepage des Vereins, der auch für Ronnenberg und Wettbergen zuständig ist. „Gerade sind wir dabei, die Tiere online zu aktualisieren“, sagt Küster. Freiwillige kommen auch nicht mehr: Auch die freiwilligen Helfer kommen nicht mehr. „Alle Ehrenamtlichen sind bis auf weiteres beurlaubt, um ein mögliches Corona-Infektionsrisiko auszuschließen“, sagt die Vereinsvorsitzende. Das bedeute jedoch, dass sie und Christian Küster, die das Tierheim in ihrem Privathaus betreiben, die Tiere alleine versorgen müssten. Zur Zeit sind dies immerhin 26 Katzen, zwei Chinchillas, zwei Meerschweinchen, sechs Vögel und drei Kaninchen sowie mehrere Esel und Schafe. Zeit dafür haben die Gärtner zwar. Denn beruflich sind ihnen wegen des Coronavirus zahlreiche Aufträge weggebrochen und wegen der Reiseeinschränkungen ist auch die von ihnen privat betriebene Tierpension leer. Verein plant für Juni ein Sommerfest: Problematisch sind aus Küsters Sicht jedoch die fehlenden Einnahmen des Tierschutzvereins. „Durch die Veranstaltungsverbote fehlen uns die Erlöse von unserem Osterbasar, der am 4. April hätte stattfinden sollen“, sagt die Vorsitzende. Einige Tierfreunde hätten dies bereits bemerkt und gefragt, wie sie den Verein unterstützen können. Um die Tierheimkasse in diesem Jahr noch etwas füllen zu können, will der Verein nun statt des Osterbasars am 22. Juni mit allen Tierfreunden ein Sommerfest feiern. „Dafür denken wir uns bereits Highlights aus“, sagt Küster. Zusätzlich freue sich der Verein jederzeit über Spenden. Infos dazu gibt es auf Homepage unter www.haende-fuer-pfoten.net/spenden-helfen. Tierhalter sollten Vorsorge treffen: Tierhaltern empfiehlt Küster, Vorsorge für ihre Haustiere zu treffen. „Sie sollten mit Nachbarn, Freunden oder Familie klären, wer sich um ihre Tiere kümmert, falls sie sie selbst wegen einer Corona-Erkrankung nicht mehr versorgen können.“ Die Tierheime seien mit dieser Aufgabe überfordert. Davon abgesehen sei es für viele Tiere psychisch häufig nicht zuträglich, im Tierheim verweilen zu müssen. Andere seien auch medizinisch nicht ausreichend auf einen solchen Aufenthalt vorbereitet und müssten zum Stress dann auch noch das tierärztliche Prozedere durchlaufen, um gesundheitlich keinen Schaden davon zu tragen. „Bei aller Mühe, die sich Tierschutzvereine geben, ist nichts so gut wie eine vertraute Umgebung und Menschen, die den Tieren bekannt sind“, weiß Küster. 19 Tiere finden 2019 durch HAZ und NP ein Zuhause: Jeden Monat stellt diese Zeitung Tiere vor, für die der Arnumer Tierschutzverein Hände für Pfoten ein neues Zuhause sucht. Im Jahr 2019 fanden dadurch 19 Tiere, darunter zwei Vögel, neun Ratten, drei Meerschweinchen, ein Kaninchen und vier Katzen eine neue Familie. Sechs Tiere hatten jedoch kein Glück und sind trotz des Aufrufs in HAZ und NP nicht vermittelt worden: Diese Tiere suchen noch ein Zuhause: Die knapp einjährigen Kater Balian und Mikesch kamen gemeinsam mit einem Bruder, der bereits vermittelt worden ist, Mitte vergangenen Jahres zu den Arnumer Tierschützern. Ihre Mutter hatte die Welpen offenbar draußen aufgezogen und dann verlassen. Damals ließen sie sich noch nicht anfassen, heute sind der schwarze Balian und sein getigerter Bruder Mikesch verspielte und verschmuste Jungkater. Kaninchendame Julia sucht ebenfalls noch ein Zuhause. Das wunderschöne weiße Kaninchen kam vor rund einem Jahr als Fundtier zu Hände für Pfoten. Im neuen Zuhause sollte sie in eine Außenhaltung mit viel Platz kommen. Auch Artgenossen sollten vorhanden sein, da Julia wie alle Kaninchen sehr gesellig ist. Menschen gegenüber ist sie freundlich und aufgeschlossen. Allerdings sollten sich neue Besitzer – besonders, wenn Kinder im Haus leben – bewusst darüber sein, dass die große Kaninchendame kein Kuscheltier ist. Kater Peter mag am liebsten Männer: Der zweijährige Kater Peter wäre fast gestorben. Er hatte Harnsteine, die ihm so starke Schmerzen bereiteten, dass seine ehemaligen Besitzer ihn einschläfern lassen wollten. Hände für Pfoten hat dem roten Stubentiger noch eine Chance gegeben. Unter anderem durch spezielles Futter geht es Peter jetzt wieder sehr gut. Peter versteht sich gut mit anderen Katzen und Hunden und liebt Menschen und dabei vor allem Männer. „Ideal wären für Peter Menschen, die von zu Hause aus arbeiten oder eine Familie, wo immer jemand zu Hause ist“, sagt Kerstin Küster. Für Kinder sei Peter eher nicht geeignet. Ebenfalls noch ein neues Zuhause suchen der graue Chinchilla Speedy und seine neue weiße Partnerin Adelina. Trotz ihres Kuscheltieraussehens sind sie für Kinder nicht geeignet. Sie brauchen viel Platz zum Toben und Spielen und sind nachtaktiv. Und sie sollten mindestens zu zweit, gerne auch zu dritt oder zu viert gehalten werden. Wer einem der Tiere ein schönes Zuhause geben möchte, erreicht den Verein Hände für Pfoten mit Sitz in Arnum, Hoher Holzweg 49, unter Telefon (05101) 58362. Dort kann auch erfragt werden, ab wann die Tiere wieder besucht werden können. Weitere Informationen gibt es auf haende-fuer-pfoten.net. Lesen Sie auch: Corona: Bürgermeister Claus Schacht fordert Hilfsprogramm für die Stadt Ausbau des Südschnellweges: Pläne liegen länger aus Diebe stehlen Abstandssensor aus BMW Von Stephanie Zerm