Hemmingen: vph Igepa baut Lagerhalle für Palettenplätze und Logistik

Der Bau der Lagerhalle der vph-Gruppe im Hemminger Gewerbegebiet liegt im Zeitplan. Im März dieses Jahres solle sie fertig sein, sagte Stephan Krauss. Er ist Geschäftsführer der vph-Gruppe (Vereinigte Papiergroßhandlungen), mit 220 Mitarbeitern nach eigenen Angaben der größte private Arbeitgeber in Hemmingen. 3 Millionen Euro investiert die Gruppe in das Bauprojekt zwischen Gutenbergstraße und Heinrich-Hertz-Straße. Damit stünden dann 12.000 Palettenplätze zusätzlich in Hemmingen-Westerfeld zur Verfügung. Mit dem Standort Bielefeld zusammen sind es 35.000. „Wir wollen unser Portfolio erweitern“, sagte Krauss. „Das Kerngeschäft, der Handel mit grafischem Papier, geht zurück.“ Die Corona-Pandemie habe dies beschleunigt. Etwa die Hälfte des Geschäfts mache Papier noch aus. Rund 10.000 Papiere bietet die vph-Gruppe an. „Die spannendsten sind die Recyclingpapiere.“ Vph bietet Lagerplätze in neuer Halle an und liefert auch aus: Zur anderen Hälfte gehören unter anderem Umverpackungen zum Versenden. Denn: „Wir müssen auch an Übermorgen denken.“ Die Firma wolle nicht nur Lagerplätze unter anderem für Konsumgüter mit großem Volumen anbieten, sondern sie kümmere sich auch um die weitere Logistik. Die Mitarbeiter holen die gelagerten Waren mithilfe von Gabelstaplern heraus und liefern sie in den 30 firmeneigenen Lastwagen deutschlandweit aus. „Wir bedienen uns aber auch bei Spediteuren.“ Krauss sagte, er begrüße, dass auf der B-3-Ortsumgehung seit November 2020 der Verkehr rollen kann. So seien die Fahrzeuge der vph-Gruppe schnell auf der Fernstraße. Nach aufwendiger Planung wegen des Brandschutzes konnte der Bau der 18 Meter hohen Halle auf einer 3000 Quadratmeter großen Fläche im September 2020 beginnen. Dieses Gelände sei immer für eine mögliche Erweiterung vorgesehen gewesen. Mitte Februar werde die Bodenplatte eingebracht, erläuterte Krauss. Ab Ende März werden die Regale aufgebaut und die Sprinkleranlage. Möglicherweise wieder Tag der offenen Tür bei vph: Die neue Halle mit begrüntem Dach schließt an das Lager von 2008 an. 5,5 Millionen Euro hatte die Firma damals in den Neubau investiert. Dieser war erforderlich geworden, weil das Unternehmen in den Vertrieb mit Druckmaschinen, großformatigen Folien und anderen Druckmaterialien einsteigen wollte. Etwa 1500 Besucher kamen 2009 zu einem Tag der offenen Tür. Die neue Halle wolle die vph-Gruppe möglicherweise ebenfalls in dieser Form öffentlich vorstellen, sagte Krauss. Rund um die Halle sei eine bienenfreundliche Gestaltung der Flächen geplant. Hierfür beteilige sich die vph-Gruppe an einem entsprechenden Programm der Region Hannover. Mit der Halle ist die letzte freie Fläche auf dem Firmengrundstück belegt. Das Unternehmen begann 1955 als Vereinigte Papiergroßhandlung und ist mehrfach erweitert worden. Es gehört zur Igepa Group, in der sich fünf Unternehmen zusammengeschlossen haben, um Einkauf und Produktmanagement zu bündeln, die aber selbstständig bleiben. In Hemmingen sind etwa 220 Mitarbeiter tätig und in Bielefeld rund 80. Die Mitarbeiter in Bielefeld im Verkauf, im Lager und in der Auslieferung kümmern sich um das Gebiet Ostwestfalen, jene in Hemmingen um Niedersachsen. „Wir fühlen uns in Hemmingen wohl. Die Stadt passt zu uns“, sagte Krauss. Corona und die Folgen für die vph-Gruppe: Die Corona-Pandemie habe die Firma gebeutelt. „Wir sind aber gut durchgekommen.“ Die Umsatzeinbrüche konnten durch Kurzarbeit kompensiert werden. Kurzarbeit habe es zuvor noch nie gegeben. Seit Anfang Oktober sei sie aufgehoben. Jeder Mitarbeiter habe für sein Engagement in der Pandemie eine Prämie in gleicher Höhe bekommen. Das Unternehmen habe die Einbrüche auch bewältigen können, weil bereits 2019 manche Stellen, beispielsweise bei Eintritt ins Rentenalter, nicht wieder besetzt worden seien. „Im Februar 2020 hätten wir uns beim besten Willen nicht vorstellen können, was für außergewöhnliche Monate auf uns alle zukommen würden“, sagte Krauss. Mit der neuen Halle könne die vph-Gruppe das neue Jahr optimistischer beginnen. Von Andreas Zimmer