Isernhagen: Kreidegruß für die Menschen im Altwarmbüchener Seniorenheim

Wochenlang rätselten die Mitarbeiter des Renafan-Seniorenzentrums am Lüneburger Damm, wer den Parkplatz immer wieder mit mehreren Quadratmeter großen Kreidezeichnungen verziert. Nun sind sich die Mitarbeiter sicher: Der erwachsene Sohn eines Bewohners bemalt wohl regelmäßig den Parkplatz – und zaubert damit in Zeiten der Kontaktbeschränkungen Senioren wie Mitarbeitern ein Lächeln ins Gesicht. Bunte Blumen und lächelnde Herzen: „Mit Beginn der Corona-Pandemie fing es an“, erinnert sich Volker Zobiack. Der Einrichtungsleiter für den Standort Isernhagen entdeckte im März großflächige, bunte Kreidezeichnungen auf dem Parkplatz vor dem Haupteingang, versehen mit schriftlichen Grüßen. „Frohe Ostern für die allerbesten Omas und Opas“, stand zum Osterfest auf dem Asphaltboden – neben dem Text prangte eine Skizze bunter Blumen und eines lächelnden Herzens. Weiter ging es mit Grüßen zum Muttertag – die ebenso mit riesigen bunten Blumensträußen versehen waren. Diese Grüße wurden zu Himmelfahrt um das Wort „Vater“ ergänzt, sodass es letztendlich hieß „Alles Liebe zum Vater + Muttertag“. Bewohner wie Mitarbeiter verfolgten mit Entzücken die wechselnden Kreidegemälde „Nach jedem Regenguss waren am nächsten Tag neue Bilder auf dem Parkplatz zu sehen“, sagt eine Angestellte. „Wir möchten uns bei dem engagierten Maler oder den Malern herzlich für die Kreidebilder bedanken“, sagt Volker Zobiack. „Die Malereien und die Texte sind aus drei Speisesälen gut zu sehen und bereiten vielen Menschen tagelang Freude.“ Auch die Bewohner, deren Zimmer zum Parkplatz hinführten, hätten sich über die gemalten Grüße sehr gefreut. Gute Stimmung trotz Kontaktbeschränkungen: Insgesamt sei die Stimmung unter Bewohnern und Pflegenden in dem Seniorenzentrum gut, berichtet der Leiter. „Wir haben seit Beginn der Corona-Krise einen ganz niedrigen Krankenstand“, sagt der 62-Jährige. „Das zeigt, wie motiviert unsere Mitarbeiter sind, aber auch, dass die Hygienemaßnahmen ebenso andere Infekte fernhalten.“ Dadurch, dass die Tagespflege viele Wochen lang geschlossen werden musste, sei es möglich gewesen, so Zobiack, die Mitarbeiter von dort in anderen Bereichen des Hauses einzusetzen. Mit Singen, Kartenspielen, Malen und kurzen Spaziergängen hätten diese für große Abwechslung unter den 130 Bewohnern und Mietern gesorgt und andere Pflegekräfte entlastet. Von Gabriele Gerner