Isernhagen: Messfahrzeug macht Fotos für Straßenkataster

Ein orange-silberfarbener Transporter mit auffälliger Dachkonstruktion ist in diesen Tagen auf den Isernhagener Straßen unterwegs. Es handelt sich hierbei um ein Messfahrzeug, das Infrastrukturdaten von Straßen und Wegen erfasst. Daraus resultieren wird ein neues Straßenkataster, das der Rat der Gemeinde 2018 beschlossen hatte. Dieses soll Aufschluss darüber geben, wann und in welchem Umfang Straßen in der Gemeinde saniert werden müssen. Aus Fotos der Straßen werden Daten: Die Verwaltung hat einen Berliner Technologieanbieter damit beauftragt, exakte Zustandsdaten der Straßen und auch der begleitenden Fuß- und Radwege zu erheben. Diese werden erst optisch erfasst, die Daten anschließend aufbereitet und in das örtliche Geoinformationssystem eingepflegt. Seit Donnerstag, 19. März, ist das Fahrzeug in der Gemeinde unterwegs, die Erfassung wird etwa eine Woche dauern. Rund 100.000 Euro investiert die Gemeinde in das Kataster. Spezielle Sensoren nehmen während der Fahrt die Straßenflächen auf den rund 190 Kilometern kommunaler Straßen und Wege auf. Mehrere Messkameras erfassen diese gleichzeitig so, dass aus den Bildern die räumliche Lage der Oberfläche berechnet werden kann. Die dadurch entstehende Dokumentation sei Grundlage für den Aufbau eines flächendeckenden und aussagekräftigen Straßenkatasters mit detaillierten Daten, teilte die Gemeinde mit. Auch ein Straßenmanagement will sie einführen. Dieses soll der Gemeinde in Zukunft erleichtern, Sanierungsmaßnahmen an den Straßen gezielt zu planen und vorzunehmen. Erhaltungskonzept für Straßen geplant: „Wir wollen jetzt ganz genau wissen, wie es um unsere Straßen bestimmt ist, Arbeitsabläufe effizienter gestalten und dies gleichzeitig für ein Erhaltungskonzept nutzen“, sagte Bürgermeister Arpad Bogya. Mit den digitalen Daten habe Isernhagen künftig eine qualitativ hochwertige Übersicht und könne schnell und effizient Entscheidungsgrundlagen oder Budgets erstellen. Die neu gewonnenen Daten könnten schon bald zur Anwendung kommen: In diesem Jahr will die Gemeinde acht Straßen für rund eine Million Euro sanieren lassen, und das ist nur der Anfang. Denn es gibt eine lange Liste mit allein 26 weiteren Straßen und Wegen im Gemeindegebiet, die auf eine bituminöse Deckschicht-Sanierung warten. Auf rund 5,2 Millionen Euro schätzt die Gemeinde die Gesamtkosten hierfür, zu bezahlen aus dem allgemeinen Haushalt der Gemeinde. Nicht ausgeschlossen ist aber auch, dass bei mancher Straße eine Deckschichtsanierung gar nicht mehr ausreiche, sondern auch ein neuer Unterbau nötig sein werde. Dann könnten auch Anlieger zur Kasse gebeten werden. Lesen Sie auch: Gemeinde will dieses Jahr acht Straßen sanieren Kataster geplant: Gemeinde lässt Straßen untersuchen Gemeinde lässt ihre Straßen mit Lasertechnik vermessen Von Elena Everding