Isernhagen: Müllsammelaktion in Kirchhorst und Isernhagen F.B.: Freiwillige finden viel Abfall in Feldmark

Pünktlich zum kalendarischen Frühlingsanfang haben mit Isernhagen F.B. und Kirchhorst die ersten Ortschaften der Gemeinde Isernhagen Frühjahrsputz in Feld und Flur gemacht. Die von den Ortsräten angestoßene Aktion war dringend nötig: Obwohl in der Corona-Pandemie mehr Menschen denn je Erholung bei Spaziergängen in der Feldmark suchen nimmt offensichtlich jeder nicht jeder seinen Unrat auch wieder mit nach Hause. Es sei definitiv nicht weniger Müll illegal entsorgt worden, sagten Angela Leifers (CDU), Ortsbürgermeisterin von Isernhagen F.B. und ihr Amtskollege aus Kirchhorst, Herbert Löffler (SPD), übereinstimmend. Insofern sei es auch in Zeiten der Corona-Pandemie angebracht, die jährliche Sammelaktion durchzuführen. „Die Leute gehen eh spazieren, da lässt sich das gut verbinden“, erklärte Leifers. Stärkung als Belohnung: Einzelpersonen, Pärchen oder Familien mit Kindern machten sich auf den Weg in vorher abgesteckte Abschnitte – nachdem sie sich, mit Mundschutz und Abstand, die Säcke an den Treffpunkten abgeholt hatten. Um die Aktion etwas zu entzerren, konnten die F.B.er von Sonnabendvormittag bis Sonntagabend sammeln und ihre Säcke bis 18 Uhr bei Leifers gegen eine kleine, coronakonforme Stärkung eintauschen. „Ich würde gerne viel mehr machen, aber das geht ja aktuell nicht“, sagte die Ortsbürgermeisterin. Beutel voller Hundekot landen in Hecke: „Es ist unglaublich, was man momentan so findet“, sagte eine der etwa ein Dutzend Sammelnden in F.B.. „Ich habe auf dem Weg hierher schon mal geguckt und in Richtung Isernhagener Mitte einen ganzen Haufen Binden entdeckt. Das ist wirklich unappetitlich. Was sich die Leute wohl dabei denken?“ Ein anderer Sammler bemängelte, dass einige Hundebesitzer zwar die Hinterlassenschaften ihrer Tiere mithilfe von Kotbeuteln aufnehmen, die gefüllten Tüten dann aber achtlos wegwerfen würden. „Ich habe aus einer Hecke am Dannhornweg mindestens 20 rausgeholt. Das ist doch eine Schweinerei!“ Insbesondere nahe der Autobahn und auf den üblichen Spazierwegen habe der Müll sichtbar zugenommen, sagte Leifers. Bürgermeister ärgert sich über illegale Müllentsorgung: Auch in Kirchhorst ist Müll in der Feldmark ein Dauerthema. Und dabei geht es nicht nur um das achtlos weggeworfene Taschentuch. Insbesondere am Kirchhorster See und hinter dem Sportplatz, am Fischteich und beim Blumenhandel werde immer wieder im großen Stile illegal Müll entsorgt, sagte Ortsbürgermeister Löffler verärgert. „Im vergangenen Jahr sei ihm mindestens fünfmal wilder Sperrmüll aufgefallen. „Ich melde das auch jedes Mal, aber es ändert sich nichts.“ Bei der sonntäglichen Sammelaktion ging es nun aber vor allem um den Unrat, der sich an den Wegen angesammelt hatte. „Wo Müll ist, kommt immer mehr Müll dazu“: „Wo Müll ist, kommt immer mehr Müll dazu“, sagte Teilnehmerin Karin Entzeroth. Ein sauberes Dorf sei doch viel schöner, bekundete sie ihre Motivation, selbst mit anzupacken. Die von ihr favorisierte Sammelstrecke notierte Ortsratsmitglied Thomas Mazur bei der Ausgabe der Säcke auch gleich auf der Liste: vom Kreisel bis zur Autobahn. Unter den vielen aktiven Kirchhorster Mülljägern waren auch Katja Hoffmann und ihre Tochter Lisa. Vom Ärgern verschwinde der Müll nicht, sagte Hoffmann: „Wir wollen rund um die Schule sammeln. Da kennt sich Lisa gut aus, und da liegt auch immer viel rum.“ Von Sandra Köhler