Isernhagen: Reit- und Fahrverein erfährt viel Unterstützung zu Corona-Zeiten

Gleich mehrmals hatten die Ehrenamtlichen des Reit- und Fahrvereins (RFV) den Großen Preis von Isernhagen in diesem Jahr verschieben müssen. Doch am Ende hat sich die viele Arbeit gelohnt. „Die Resonanz bei den Reitern war groß“, sagte die Vereinsvorsitzende Elke Gerns-Bätke. Und das, obwohl der Große Preis in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie ganz anders als sonst ablief: Das Dressurreiten musste ausfallen und ein Hygienekonzept erarbeitet werden. Außer viel eigener Arbeit erfahre der Verein in der Corona-Zeit aber auch viel Unterstützung, sagte Gerns-Bätke dem CDU-Landesvorsitzenden Bernd Althusmann bei dessen Besuch auf der Anlage am Sonnabend. Viele Springreiter kamen zum Großen Preis: Erneut viel Hilfsbereitschaft hatte der Verein auch für den Großen Preis von Isernhagen erfahren, und zwar in finanzieller Hinsicht. „Wir sind stolz, dass wir so nette Sponsoren haben“, sagte Gerns-Bätke. Denn der Verein habe viele Privatspenden für die Ausrichtung des Turniers erhalten. Bis auf ein geringeres Preisgeld änderte sich daher für die Reiter in sportlicher Hinsicht nichts. Nur eines fehlte diesmal: die Zuschauer. „Das war schon traurig“, sagte Gerns-Bätke. „Für Isernhagen ist das Turnier sonst ja auch ein gesellschaftlicher Höhepunkt. “ Und auch den Sportlern habe es gefehlt, angefeuert zu werden. Gefehlt hat in diesem Jahr coronabedingt auch das Dressurreiten. Stattdessen war der Große Preis ein reines Springturnier. Die Resonanz war dennoch sehr gut, viele Sportler kamen zum Turnier. „Für die höheren Leistungsklassen gab es vorher im Jahr noch kein Turnier“, sagte die Vereinsvorsitzende. Während sich beim Ablauf des Turniers einiges änderte, blieb die Arbeit dafür fast die gleiche. Die Ehrenamtlichen fingen auch in diesem Jahr bereits Tage zuvor mit dem Aufbau an. Hinzu kam noch die Organisation des Hygienekonzeptes und der Einlasskontrollen für die Teilnehmer. „Das war schon harte Arbeit“, sagte Gerns-Bätke. Lesen Sie mehr: Coronavirus – Polizei fährt auf Reitanlage Streife Jugendliche unterstützen Reitverein: Viel Organisation ist auch abseits des Großen Preises seit Beginn der Corona-Pandemie gefragt. „Reitunterricht durften wir zwischenzeitlich nicht mehr anbieten, aber die Pferde mussten weiter versorgt und unsere Reitlehrerin finanziert werden“, sagte die Vereinsvorsitzende. Um der Kurzarbeit zu entgehen, kümmerte sich die fest angestellte Reitlehrerin Katja Berger um die Versorgung der Schulpferde. Und auch viele Reitschüler kamen jeden Tag in den Stall, um nach den Pferden zu schauen. Für sie sei es selbstverständlich gewesen, auch mal die Hufe auszukratzen, wenn dies nötig war. „Das haben sie alles unentgeltlich gemacht“, sagte Gerns-Bätke. „Das ist für mich auch ein Ehrenamt.“ Besonders gefreut hat sich die Vereinsvorsitzende darüber, dass keiner der Schüler seine Reitkarte für die Unterrichtsstunden zurückgegeben hat. Im Gegenteil: Einige haben bereits eine neue Karte im Voraus gekauft und den Verein so finanziell unterstützt. „Das ist schon schön“, sagte Gerns-Bätke. Lesen Sie mehr: Lister Ponyschule in Kirchhorst erlebt Welle der Hilfsbereitschaft Viel Platz für den Schulbetrieb bietet die 80 Meter große Reithalle. „Eine Hälfte hält der Verein immer für den Unterricht frei“, erläuterte sie dem CDU-Landeschef Althusmann. Finanziert wird der Schulbetrieb vor allem mit den Mitgliedsbeiträgen des Vereins, aber auch über Spenden. Am Sonnabend überreichte die Altwarmbüchener Firma Fair Facility Management GmbH dem Reitverein 500 Euro. Bereits in den vergangenen Jahren hatte das Unternehmen den Großen Preis unterstützt. Der Reit- und Fahrverein Isernhagen hat insgesamt 380 Mitglieder, davon etwa 70 bis 75 Jugendliche. Die meisten der jüngeren Reiter nehmen auch am Schulunterricht teil. Dafür stehen fünf Schulpferde zur Verfügung. Insgesamt stehen auf dem Hof von Heinrich Bätke, Sohn der Vereinsvorsitzenden Elke Gerns-Bätkes, 78 Pferde. Um die Versorgung der Tiere kümmert sich der landwirtschaftliche Betrieb. Wunsch nach mehr Gelassenheit: Kein Geld, aber zumindest warme Worte hatte der niedersächsische CDU-Vorsitzende im Gepäck, der den Verein bei seiner Sommertour besuchte. „Ich habe einen Riesenrespekt vor all denjenigen, die sich regelmäßig ehrenamtlich engagieren“, sagte Althusmann und sprach damit auch dem Reitverein seinen Dank aus. Einen Wunsch gab der stellvertretende Reitvereinsvorsitzende Eugen Klein Althusmann noch auf dem Weg: mehr Gelassenheit gegenüber den Ehrenamtlichen. Denn gerade in den vergangenen Jahren seien die bürokratischen Hürden für Veranstaltungen stetig höher geworden. „Wir haben es alle nicht gelernt, keiner macht einen Fehler vorsätzlich“, stieß Gerns-Bätke ins selbe Horn. Lesen Sie auch Coronavirus: Polizei fährt Streife auf Reitanlage Lister Ponyschule in Kirchhorst erlebt Welle der Hilfsbereitschaft Reiten ausprobiert beim Reit- und Voltigierverein Kirchhorst Großer Preis bringt Reiter ins Schwitzen Von Lisa Höfel