Isernhagen: SPD beantragt Impftaxis und Corona-Hotline für Senioren

Das Thema Corona-Impfung beschäftigt aktuell viele Senioren. Nach den Bewohnern von Senioren- und Pflegeheimen sollen ab nächster Woche alle anderen Menschen im Alter von 80 plus an die Reihe kommen. Vor allem bei Älteren im Umland stellt sich dabei immer wieder die Frage: Wenn ich irgendwann einen Termin bekomme, wie komme ich dann überhaupt zum Impfzentrum auf dem Messegelände in Laatzen? Für Menschen mit Gehbehinderung oder anderen körperlichen Einschränkungen könnte das trotz Impfbereitschaft zur Hürde werden, wie mehrere Leser in Briefen an die Redaktion betonen. SPD beantragt kostenlose Impftaxis zum Impfzentrum: Die SPD Isernhagen hat jetzt einen Antrag formuliert, der zum Ziel hat, dass die Gemeinde Isernhagen Transportmöglichkeiten für sozial benachteiligte und körperlich eingeschränkte Bürger initiiert und kostenlose Angebote schafft. Als eine Idee nennt die SPD einen Fahrservice in Zusammenarbeit mit lokalen Taxiunternehmen – zumindest für die Zeit, bis auch dezentrale Impfaktionen in der näheren Umgebung oder beim Hausarzt möglich würden. Zudem solle die Gemeinde den Bürgern bei der Erlangung von persönlichen Impfterminen helfen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans-Edgar Ojemann fordert außerdem eine gemeindeeigene Hotline, um Bürgerfragen zu beantworten. Die Hotline des Landes sei oft überlastet. „Ein laufender Informationsfluss ist essenziell, um die Akzeptanz der Impfungen in der Bevölkerung zu steigern“, so Ojemann. Der Antrag wird in der nächsten Ratssitzung erstmals politisch beraten. Bürgermeister: „Impfen ist Landessache“: Der Antrag der SPD hat das Rathaus bereits erreicht. Bürgermeister Arpad Bogya (CDU) stellt jedoch klar: „Das Thema Impfen ist Landessache.“ Auch die Gemeindeverwaltung lege Wert darauf, dass die Bürger problemlos zum Impfzentrum gelangen – wenn es dann einmal so weit ist –, allerdings könne er sich eine isernhagenspezifische Lösung nur schwer vorstellen. „Es gelten gerade strenge Kontaktbeschränkungen. Wir werden garantiert nicht sechs Senioren in einen Jugendpflegebus setzen oder im Dienstwagen der Gemeinde fahren“, so der Bürgermeister. Vielmehr müsse es dazu kommen, dass Senioren die Taxifahrten zum Impfzentrum von ihrer Krankenkasse oder einer anderen Stelle erstattet bekommen. Eine Fahrt allein im Taxi sei coronakonform und für die Senioren auch gut zu organisieren. Rathaus verschickt Schreiben an Senioren: Die gewünschte Hotline im Isernhagener Rathaus hält Bogya aktuell für nicht erforderlich: „Uns erreichen gerade sehr wenige Anrufe zu dem Thema.“ Ob das daran liege, dass die Isernhagener wüssten, an welche Stellen sie sich wenden müssen oder generell unaufgeregter bei dem Thema seien, vermöge er nicht einzuschätzen. Aber natürlich wolle auch die Gemeinde das Land unterstützen und per Schreiben die Bürger im Alter von 80 plus über die Corona-Impfungen, die Hotlines und den Ablauf bei der Terminvergabe informieren. „Wir warten dazu auf das Musterschreiben und werden es dann sofort rausschicken“, sagt der Bürgermeister. Man hoffe, am Freitag die entsprechenden Informationen dafür zu bekommen. Von Carina Bahl