Zurück in den Unterricht: Das erwartet die Haupt- und der Realschüler

Beide Isernhagener Schulen laufen im nächsten Jahr aus, die Neugründung der IGS vor einigen Jahren ist der Grund dafür. Doch beim Neustart in der Corona-Krise schreiten Haupt- und Realschule im Gemeindegebiet voran: 101 Schüler der Abschlussklassen beginnen in der nächsten Woche an der Jacobistraße wieder mit ihrem Präsenzunterricht nach der Zwangspause. Schulleiterin Johanna Malinowski verrät, was die Jugendlichen ab Montag erwartet. Schulleiterin: Das war ziemlich viel Arbeit: Über Hausaufgaben und Klassenarbeiten gibt es seit jeher Diskussionen. In manchen Punkten liegen Schüler und Lehrer aber offenbar nicht so weit auseinander. „Die Lehrer sind alle froh, dass es wieder losgeht, und bei den Schülern merken wir das auch. Zu Hause fehlte ihnen dann doch manchmal die Motivation“, sagt Malinowski. Motivation und Fleiß auf Lehrerseite brauchte es in den vergangenen Tagen ganz besonders. „Das war ziemlich viel Arbeit“, sagt die kommissarische Leiterin beider Schulen – musste doch nicht nur das Gebäude, sondern vor allem auch der Unterricht den Herausforderungen der Corona-Pandemie angepasst werden. Die wichtigste Änderung: Die drei zehnten Realschul- und die beiden neunten Hauptschulklassen werden jeweils geteilt, damit sich nicht zu viele Schüler gleichzeitig in den Klassenräumen aufhalten. Die einzige Ausnahme bildet die zehnte Hauptschulklasse, die ohnehin nicht so viele Köpfe zählt. Sie wird ab nächster Woche im großen Kunstsaal unterrichtet. Der Hausmeister rückt die Tische auseinander: „So sind es jeweils etwa zehn Schüler“, erläutert Malinowski. Dabei habe man darauf geachtet, dass nicht unbedingt beste Freunde in einer Gruppe landen, die dann vielleicht doch zu sehr auf Tuchfühlung gehen würden. „Das A und O ist jetzt, Abstand zu halten.“ Der Hausmeister hat die Räume entsprechend vorbereitet und die Tische weit auseinandergerückt. Das regelmäßige Händewaschen stellt kein Problem dar, als ehemalige Grundschule verfügt das Gebäude über Waschbecken in den Klassenräumen. Dass nur kaltes Wasser durch die Hähne rinnt, daran ließ sich auf die Schnelle nichts ändern. Immerhin: Seife soll am Montag vorhanden sein, die Gemeinde hat sie bestellt. Desinfektionsspender stehen im Eingangsbereich und im Lehrerzimmer bereit. Keine Maskenpflicht: Eine Maskenpflicht hat Malinowski nicht verhängt. „Wichtig sind die Abstandsregeln, darauf werden wir achten. Und Englisch-Unterricht mit Maske ginge ohnehin nicht.“ Unterrichtet werden die Schüler im täglichen Wechsel. Die eine Gruppe kommt am Montag, die andere am Dienstag und so weiter. Wer gerade nicht in der Schule ist, lernt an diesem Tag zu Hause. Das tun auch die übrigen 48 Schüler der beiden neunten Realschulklassen – für sie steht erst im nächsten Jahr die Abschlussprüfung an, sie bleiben noch im Heimunterricht. Die technischen Voraussetzungen dafür sind mittlerweile geschaffen. „IServ haben wir aber erst seit den Osterferien. Das gab dann einen Schnellkurs für die Kollegen“, sagt Malinowski über das neu geschaffene Schulnetzwerk. Ob alle Schüler so auf die Aufgaben zugreifen können, haben die Lehrer abgefragt. „Jeder Schüler hat mindestens ein Smartphone zur Verfügung. Wir arbeiten aber auch viel mit den Büchern und dem Arbeitsheft“, erläutert die kommissarische Schulleiterin. Dabei setze man vor allem auf Eigenkorrektur der Schüler, manches werde aber auch von den Lehrern kontrolliert. Ältere Lehrer sind freigestellt: 13 der insgesamt 16 Pädagogen halten auch zu Corona-Zeiten die Stellung in der Schule. Ältere Kollegen und solche mit Vorerkrankungen sind freigestellt. Malinowski, selbst 61 Jahre alt, hat ihre Unterrichtsstunden an Kollegen abgegeben. Sie kümmert sich im Schulleiterbüro um die organisatorischen Aufgaben. Dreieinhalb Wochen bleiben den Haupt- und Realschülern nun zur Vorbereitung auf ihre Abschlussprüfungen. Die erste erfolgt am 20. Mai. „Bis dahin ist noch mehr als genug Zeit“, meint Malinowski. „Was machen drei Wochen Ausfall schon bei neun oder zehn Jahren Schule? Da bin ich völlig entspannt.“ Sie treibt etwas anderes um: „Es ist total schade, dass es mit der Abschlussfeier wahrscheinlich nun nichts wird.“ Das tägliche HAZ Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Hannover täglich gegen 6 Uhr im E-Mail-Postfach. Lesen Sie auch: Haupt- und Realschule wachsen zusammen So viel Platz soll die Grundschule Altwarmbüchen bekommen Von Frank Walter

Isernhagen: Zurück in den Unterricht - Das erwartet die Haupt- und der Realschüler