Die städtebauliche Entwicklung der neuen Dorfmitte in Kirchhorst, die tags zuvor den Ortsrat beschäftigt hatte, stand am Donnerstag auch beim Planungs- und Bauausschuss auf der Tagesordnung – und dort lag der Fokus auf dem, was am Abend zuvor in einer emotionalen Debatte untergegangen war.
Dass statt für 1,9 Hektar für die von Unternehmer Daniel Berkemeier geplante „Neue Dorfmitte“ auf Betreiben der Gemeinde gleich 19 Hektar für die künftige Siedlungsentwicklung aus der Freiraumsicherung des Regionalen Raumordnungsprogrammes herausgenommen werden sollen, ist bei einigen Anliegern auf heftige Kritik gestoßen. Sie fürchten um ihren freien Blick auf die Landschaft.
Laut Isernhagens Bauamtsleiterin Heike Uphoff hätte die Gemeinde mit den 1,9 Hektar bei der Region allerdings gar nicht anklopfen müssen – dies wäre der Behörde zu kleinteilig gewesen für eine Herausnahme aus der Freiraumsicherung.
„Unglücklich gelaufen“ sei die Sitzung in Kirchhorst, sagte Ulrich von Rautenkranz (FDP), den es aber auch nicht verwunderte, dass die „rein exemplarische Zeichnung“ der möglichen Siedlungsentwicklung – die vom bei der Dorfentwicklung beteiligten Planungsbüro stamme – Reaktionen der Anlieger hervorgerufen hatte. „Da steht aber kein Datum drauf und kein Bebauungsplan hinter.“ Uphoff sprach im Ausschuss von einer reinen Absichtserklärung, die „nichts über die tatsächliche Größe“ der Siedlungsentwicklung aussage. Bei einer Gegenstimme der Grünen fasste der Ausschuss den Grundsatzbeschluss für die Entwicklung der neuen Dorfmitte
Kirchhorst Ortsbürgermeister Herbert Löffler betonte am Freitag, dass es keine 10-Jahres-Vorgabe für die Umsetzung gebe. Dennoch müsses es darum gehen, neben der neuen Dorfmitte auch in Kirchhorst für Bauplätze zu sorgen. „Über 1000 Menschen haben ihr Interesse dafür in Gesamt-Isernhagen dokumentiert.“ Ein infrastrukturell vertretbarer Anteil sei auch in Kirchhorst herzlich willkommen. „Alles behutsam, in kleinen Schritten und mit viel Grün dazwischen.“
Von Frank Walter