Kommunalwahl in Laatzen: Stadt gliedert Wahlbereiche neu

Die Stadt Laatzen gliedert ihre Wahlbereiche für die nächsten Kommunalwahlen neu. Insbesondere wegen des starken Wachstums von Laatzen-Mitte in den vergangenen Jahren haben sich die Größen zwischen den bestehenden Wahlbereichen so stark verschoben, dass eine Neuordnung notwendig wurde. Die Änderung betrifft vor allem Grasdorf. Städte von einer Größe Laatzens können ihr Stadtgebiet in zwei oder drei Wahlbereiche unterteilen. Die Einteilung macht es wahrscheinlicher, dass sich der gewählte Rat aus Vertretern unterschiedlicher Stadtteile zusammensetzt. Allerdings müssen die Einwohnerzahlen in den Wahlbereichen dafür möglichst gleich groß sein. „Zur Wahrung der Grundsätze zur Wahl soll gewährleistet werden, dass in allen Wahlbereichen annähernd die gleiche Stimmkraft den gleichen Einfluss auf die Zusammensetzung hat“, erläutert Stadtrat Axel Grüning den Grundsatz. Grüning wurde vor Kurzem vom Rat als Gemeindewahlleiter für die Kommunalwahl im September 2021 bestätigt. Traditionell ist Laatzen in zwei Wahlbereiche gegliedert. Zum Wahlbereich 1 zählen bislang die nördlichen Stadtteile Alt-Laatzen, Grasdorf und Laatzen-Mitte, der Wahlbereich 2 setzt sich aus Rethen, Gleidingen und Ingeln-Oesselse zusammen. Die Kommunalverfassung sieht bislang vor, dass die Einwohnerzahl eines Bereichs nicht mehr 25 Prozent von der durchschnittlichen Einwohnerzahl aller Wahlbereiche abweichen darf. Künftig sollen es sogar nur 15 Prozent sein. „Mit einer entsprechenden Gesetzesänderung ist noch vor der Kommunalwahl zu rechnen“, so Grüning. Grasdorf gehört jetzt zum südlichen Wahlbereich: Bei der bisherigen Verteilung wäre die Vorgabe deutlich gerissen. Einschließlich prognostizierter Zuwächse würden im bisherigen Wahlbereich 1 geschätzte 26.659 Einwohner wohnen, im Wahlbereich 2 hingegen nur 17.278. Der Rat hat deshalb jetzt eine Umverteilung beschlossen: Grasdorf mit seinen 3095 Einwohnern wird künftig den südlichen Stadtteilen zugeordnet. Die Differenz zwischen den beiden Wahlbereichen betrüge dann nur noch rund 3200 Einwohner. Lesen Sie auch Thema: Kommunalwahl Laatzen - Nachrichten und Informationen im Überblick Die Änderung hat Auswirkungen auf die Zusammensetzung innerhalb der Ratsfraktionen – und insbesondere für die Listenaufstellung der Parteien und Wählergemeinschaften. Diese stellen vor der Wahl für jeden Bereich Kandidatenlisten auf. Die jeweiligen Kandidaten dürfen nur in einem der beiden Wahlbereiche für Direktmandate antreten und können dann auch nur dort direkt gewählt werden. Zwar gibt es keine Vorschrift, dass dieser mit dem Wohnort deckungsgleich ist, allerdings liegt dies nahe: Vor Ort sind die Kandidaten schließlich in der Regel bekannter. Für die Zusammensetzung der Ortsräte spielen die Wahlbereiche keine Rolle. Von Johannes Dorndorf