Laatzen: Kapellennutzung in Gleidingen kostet künftig Gebühren

Wo in Laatzen ein Friedhof ist, da steht in der Regel auch eine Kapelle, und wer die Räumlichkeiten für Trauerfeiern benötigt, der muss dafür üblicherweise Gebühren zahlen. Die Stadt Laatzen, die Eigentümerin von sechs Kapellen in allen Ortsteilen ist, passt diese Kosten zum neuen Jahr an. Während für fünf Kapellen die Gebühren leicht sinken, werden für die in Gleidingen ab Januar überhaupt zum ersten Mal welche berechnet: 228 Euro. „Die Kapelle wurde in der Vergangenheit unentgeltlich zur Verfügung gestellt, nunmehr wird stadtseitig eine Gebühr erhoben“, erläutert Stadtsprecher Matthias Brinkmann. Grund für den sprunghaften Anstieg: Mehrere Jahrzehnte lang nutzte und verwaltete die Kirchengemeinde St. Gertruden den städtischen Klinkerbau anno 1927. Sie organisierte die Terminvergaben für die jährlich rund 30 Trauerfeiern und trug mitunter in der Kapelle anfallende Kosten. Doch so sollte es nun nicht mehr bleiben. Im Sinne einer klaren Aufgabenteilung einigten sich Stadt- und Gemeindevertreter bereits 2019 darauf, dass künftig die Stadt die Verwaltung des Gebäudes übernimmt. Mit der Aufnahme in die städtische Gebührenordnung musste erstmals eine Nutzungsgebühr für die Gleidinger Kapelle berechnet werden. Diese setzt sich unter anderem aus individuellen Kosten für Strom, Reinigung und die bauliche Unterhaltungen des Gebäudes zusammen. Da die Stadt aber auch fixe Kosten wie die für die Verwaltung auf eine zusätzliche, sechste Einrichtungen verteilen kann, sinken die Gebühren in den übrigen Laatzener Kapellen geringfügig, um ein bis 7 Euro. Nutzer zahlen für Kapellen zwischen 30 und 457 Euro: Die Gesamtkosten in Höhe von rund 76.000 Euro wurden den jeweiligen Äquivalenzziffern entsprechend auf die einzelnen Einrichtungen umgelegt, und dann auf- oder abgerundet. Die günstige Kapelle ist zugleich die kleinste, am Alt-Laatzener Brocksberg. Dort werden ab dem neuen Jahr 30 Euro fällig (bisher 31). An der Ahornstraße in Laatzen-Mitte sind es 152 Euro, in Ingeln-Oesselse und Rethen werden künftig jeweils 203 Euro für die Nutzung in Rechnung gestellt. Die größte Laatzener Kapelle Im Heidfeld ist zugleich die teuerste. Dort zahlen Nutzer 457 Euro (bisher 464). Bei der Debatte im Fachausschuss fragten unter anderem Hannelore Flebbe und Christoph Dreyer (beide CDU) nach rechtlichen Möglichkeiten, die Gebühren einheitlicher zu gestalten. Wie Stadtrat Axel Grüning erläuterte, sei dies aber aufgrund der Unterschiede bei den Gebäuden und dem Aufwand nicht möglich. Zudem dürfe die Stadt keinen Überschuss erwirtschaften und sei gezwungen, die Kosten um zulegen. Dies sei auch der Grund für die teils krummen Gebührenbeträge.. Zuletzt wurden die regelmäßig zu überprüfenden Gebühren 2012, 2017 und 2019 angepasst. Nach der Zustimmung des Rates tritt die neue Satzung zum 1. Januar 2021 in Kraft. Von Astrid Köhler