Laatzen: Leine-Center soll an Modellprojekt des Landes teilnehmen

Seit Monaten haben die Geschäfte im Leine-Center weitgehend geschlossen, nur einzelne Shops wie Drogerien und neuerdings auch die Buchhandlung dürfen öffnen. Demnächst könnte sich das ändern: Die Stadt Laatzen hat das Leine-Center für ein Modellprojekt des Landes angemeldet, bei dem ausgewählte Einzelhandelsstandorte unter bestimmten Voraussetzungen nach Ostern testweise öffnen dürfen – gekoppelt an Schnelltests und möglichst eine App zur Kontaktnachverfolgung. Dies gilt sowohl für den Einzelhandel als auch die Gastronomie. Wie die Stadt am Freitagnachmittag mitteilte, hat sich Laatzen bereits am Donnerstag für die Teilnahme beworben. „Die Voraussetzungen, die wir im Leine-Center dafür haben, sind ideal“, sagt Bürgermeister Jürgen Köhne. „In der Mall können auch besondere Hygieneauflagen perfekt eingehalten und kontrolliert werden.“ So könne das Leine-Center mit klaren räumlichen Abgrenzungen und der Möglichkeit einer gezielten Wegeführung punkten. Auch andere Regionskommunen haben sich beworben: Nach Angaben der Region Hannover sollen landesweit voraussichtlich 25 Einzelhandelsstandorte die Möglichkeit bekommen, am Modellprojekt des Landes teilzunehmen. Ob am Ende Laatzen den Zuschlag bekommen wird, ist noch völlig unklar. Allein in der Region Hannover haben sich nach Regionsangaben bislang auch Garbsen, Lehrte, Langenhagen, Neustadt, Sehnde, Wunstorf, Wennigsen und Hannover beworben. „Da nach Aussage des Landes Niedersachsen im gesamten ehemaligen Regierungsbezirk Hannover nur zwei sogenannte Oberzentren, drei Mittelzentren und ein Grundzentrum teilnehmen dürfen, stehen die Interessen der Städte und Gemeinden in Konkurrenz zu den Mittelzentren und Grundzentren in den benachbarten Landkreisen“, sagte Regionspräsident Hauke Jagau am Freitagnachmittag. Lesen Sie auch Laatzen: Im Leine-Center stehen im zweiten Lockdown elf Läden leer Ausgangssperre ab 21 Uhr: Diese Corona-Regeln plant Niedersachsen Vorbild für Niedersachsen soll das bereits gestartete Modellprojekt „Öffnen mit Sicherheit“ in Tübingen sein. In der baden-württembergischen Stadt können die Menschen mit einem tagesaktuellen Schnelltest nicht nur einkaufen, sondern auch Gaststätten, Kinos oder Museen besuchen. Center begrüßt Initiative: Welche Städte am Ende zum Zuge kommen, entscheidet nach Angaben der Stadtverwaltung die Landesregierung in Zusammenarbeit mit den kommunalen Spitzenverbänden. Bürgermeister Köhne rief dazu auf, nicht nachlässig im Umgang mit dem Virus zu werden. „Wir dürfen aber auch nicht den Einzelhandel aus den Augen verlieren. Als Modellstandort könnten wir in Laatzen wichtige Erkenntnisse für die langersehnte Lockung sammeln.“ Center-Manager Guillermo Poveda begrüßte am Freitag die Initiative der Stadt. „Für uns ist alles interessant, was die Situation wieder normaler macht. Mehr Bewegung im Center ist natürlich gut für uns.“ Er sei am Freitag über die Bewerbung informiert worden. Von Johannes Dorndorf