Nach Kellerbrand in Laatzen im Mai: Gleidinger Familie kann bald wieder Haus beziehen

In der Nacht zum 26. Mai dieses Jahres haben Marlen und Martin Rätzel alles verloren. Ein Brand hat ihr Haus in Gleidingen unbewohnbar gemacht. Gegen 22.45 Uhr konnten sie gerade noch ihre drei- und achtjährigen Töchter aus dem verqualmten Haus retten. Der Schaden lag laut Polizei bei rund 350.000 Euro. Vor dem Brand hatte die Familie das Gebäude an der Feldstraße gerade erst komplett saniert. Nun mussten wieder große Teile des Hauses erneuert werden. Heute, fast acht Monate nach dem Brand, ist die Sanierung fast abgeschlossen. Umfangreiche Arbeiten im Haus: „Wir gehen davon aus, dass wir im Januar oder Februar wieder einziehen können“, sagt Marlen Rätzel. Da große Teile des Hauses verrußt waren, seien die Arbeiten sehr umfangreich. Der Keller, wo der Brand ausgebrochen war, habe komplett entkernt werden müssen, außerdem seien der Estrich und der Putz an den Wänden erneuert worden. Im oberen Bereich hätten alle Tapeten entfernt, die Wände neu verputzt und verspachtelt werden müssen. Außerdem seien die Decken mit neuen Gipskartonplatten versehen, die Treppenstufen ersetzt und mehrere Fenster erneuert worden, die durch den Brand zerstört worden waren. Auch habe die Familie eine neue Küche kaufen müssen. Polizei untersuchte Brandursache: Für die Kosten der Sanierung sei die Versicherung aufgekommen. Brandursache war laut Polizei ein technischer Defekt. „Es kann eine kaputte Steckdose oder Lampe gewesen sein“, sagt Marlen Rätzel. Die genaue Ursache habe nicht ermittelt werden können. „Es hat lange gedauert, bis der Brandgeruch aus dem Haus verschwunden ist“, sagt Marlen Rätzel und freut sich, dass sie bald mit ihrer Familie zurück in ihr Zuhause kann. Gleichzeitig hat sie aber auch Sorge, dass bei den Kindern die Erinnerung an die Brandnacht zurückkommt. „Ich hoffe, dass dann nicht alles wieder hochkommt“, sagt die zweifache Mutter. Generell hätten ihre Kinder den Brand jedoch gut verarbeitet. „Sie waren traurig, dass alle ihre Spielzeuge und ihre Kinderzimmer nicht mehr nutzbar waren“, berichtet die 31-Jährige. Große Hilfsbereitschaft in Gleidingen: „Aber die Hilfs- und Spendenbereitschaft der Gleidinger war so groß, dass uns das aufgefangen hat.“ Mehr als 50 Gleidinger seien nach dem Brand mit Spenden vorbeigekommen, darunter hauptsächlich Spielzeug und Bekleidung für die Kinder. Aber auch Möbel haben die Gleidinger der vierköpfigen Familie gespendet. „Zwei Tage nach dem Brand ist unsere jüngste Tochter drei Jahre alt geworden“, erzählt Rätzel. „Damit wir den feiern konnten, haben Gleidinger Kerzen und Girlanden vorbeigebracht.“ Grundschule hilft bei Wohnungssuche: Untergekommen war die Familie zunächst in einer Messewohnung. Doch aus dieser musste sie bis September wieder ausziehen. „Die Grundschule hat uns unterstützt und einen Aufruf gestartet, damit wir eine Wohnung finden“, sagt Rätzel. Allerdings ohne Erfolg. Schließlich habe ein Aufruf über die Gleidingen-Gruppe bei Facebook zum Erfolg geführt. „Ein Wohnungsbesitzer hat sich gemeldet und uns eine Dreizimmerwohnung in Gleidingen angeboten, die wir im Juli bezogen haben“, berichtet die zweifache Mutter. Auch die St.-Gertruden-Gemeinde hat die vierköpfige Familie unterstützt. Da Marlen Rätzel als Tagesmutter arbeitet, hatte sie mit dem Haus auch ihren Arbeitsplatz verloren. Für die vier Tageskinder, die sie betreut, durfte sie jedoch vorübergehend das Spielzimmer im Gemeindehaus nutzen. „Daher konnte ich zwei Wochen nach dem Brand wieder anfangen zu arbeiten.“ Familie: „Unterstützung hat uns sehr geholfen“: Für die Hilfsbereitschaft seien sie und ihr Mann sehr dankbar. „Die Unterstützung aus dem Ort hat uns sehr geholfen“, sagt Rätzel. „Sonst hätten wir das alles nicht so gut verkraftet.“ Lesen Sie auch: Wie eine Familie aus Laatzen durch ein Feuer im Haus alles verlor Großeinsatz bei Kellerbrand in Gleidingen Nach Kellerbrand: Polizei vermutet technischen Defekt Von Stephanie Zerm