Offenes WLAN in Laatzen würde 300.000 Euro kosten

Die Corona-Krise führt einmal mehr vor Augen, dass bei der Digitalausstattung der Laatzener Schulen noch Luft nach oben ist. Der Rat der Stadt hatte deshalb im Oktober einstimmig beschlossen, in allen städtischen Gebäuden ein kostenloses WLAN einzurichten, sodass alle Schüler, aber auch andere Bürger freien Zugang zum Internet haben – unabhängig vom Geldbeutel. Die Stadtverwaltung hat jetzt die Kosten ermittelt. Das Vorhaben würde allein bei den Schulen, Jugendeinrichtungen und Kindertagesstätten rund 300.000 Euro kosten, davon 240.000 Euro für die beiden Schulzentren. Hinzu kommen jährlich 74.000 Euro für den laufenden Betrieb. Angesichts der knappen Stadtfinanzen ist die Bereitstellung der Summe kein Selbstläufer. Die Verwaltung hält sich deswegen auch mit einer Beschlussempfehlung zurück. „Seitens der Verwaltung wird es keinen Vorschlag geben“, heißt es auf Anfrage im Rathaus – man wolle einer Beratung in den Ratsgremien nicht vorgreifen. Damit ist nun die Politik am Zug. Sie muss entscheiden, ob das Geld entsprechend investiert werden soll. Zwar gibt es bereits einen Grundsatzbeschluss zum Thema, für den Haushalt 2021 müssten jedoch die entsprechenden Gelder beantragt werden. Lesen Sie auch Laatzen: Rat beschließt öffentliches WLAN-Netz in städtischen Gebäuden WLAN in Schulen in Hannover: Bis 2022 erhalten alle kabelloses Internet WLAN soll öffentlich sein: Klar ist schon jetzt, dass die Umsetzung im laufenden Schuljahr nicht mehr zu realisieren ist. „Nach Abstimmungen mit unserem Dienstleister müssen wir von mindestens sechs Monaten ausgehen“, so Stadtsprecher Matthias Brinkmann auf Anfrage. Für die Umsetzung müssen sowohl innerhalb als auch außerhalb des Gebäudes Kabel gezogen werden. Bislang gibt es zwar in allen Laatzener Schulen WLAN, dieses wird jedoch weitgehend nur intern genutzt. In den Grundschulen ausschließlich vom Schulpersonal, an den weiterführenden Schulen auch von Schülern. Auch sei die Abdeckung nicht flächendeckend und die Bandbreite nicht ausreichend, um ein offenes Internet für alle anzubieten. Die Ausbaupläne sehen nun ein öffentliches WLAN für alle vor, das komplett vom Leitungsnetz der Stadt getrennt sein soll, um die IT-Sicherheit zu gewährleisten und Einschränkungen im Dienstbetrieb zu vermeiden. Unter den städtischen Gebäuden verfügen lediglich das Stadthaus, das Rathaus-Foyer, das Alte Rathaus und die städtischen Flüchtlingsunterkünfte über ein offenes WLAN. Von Johannes Dorndorf