Coronavirus: Sanierung der Hermann-Löns-Grundschule kann starten

Es war ein Ringen bis kurz vor Toresschluss, doch am Mittwochabend kam die erleichternde Nachricht: Für die große Container-Anlage, in die die gesamte Hermann-Löns-Grundschule in den Sommerferien umziehen soll, hat die Stadt nun doch eine kampfmittelunverdächtige Fläche gefunden. Bereits seit Donnerstag werden die ersten Fundamente gelegt. Das Bereitstellen der neuen Fläche ist jedoch mit einem Wermutstropfen verbunden: Entlang der Martin-Luther-Straße müssen zum einen einige Bäume gefällt werden. Zudem müssen Anlieger auf Stellplätze verzichten. Und auch die Kosten werden steigen. Region: Neue Verfügung gilt „bis auf Weiteres“: Noch vor einer guten Woche standen die Chancen für den geplanten Start der seit Jahren geforderten Um- und Neugestaltung der Grundschule deutlich schlechter. Eine neue Verfügung der Region Hannover hatte zunächst bis zum 18. April Bauvorhaben auf all jenen Flächen untersagt, für die noch keine Freiheit von Kampfmitteln aus zurückliegenden Kriegen bewiesen ist. Um eine spontan notwendige Evakuierung von Wohnquartieren oder womöglich Krankenhäusern und Pflegeheimen in Zeiten der Corona-Pandemie zu vermeiden, untersagte die Region auch jegliche Flächensondierung. Aus diesem Grund muss derzeit unter anderem der Bau der Hochbahnsteige am Congress Centrum in Hannover pausieren. Inzwischen hat die Region die Kampfmittel-Verfügung „bis auf Weiteres“ verlängert. Stadt hat verschiedene Varianten geprüft: Für die Hermann-Löns-Grundschule befürchtete Langenhagens Baudezernent nach Veröffentlichung der Verfügung noch das Schlimmste: den Verlust eines ganzen Schuljahres. „Wir haben fünf bis sechs verschiedene Alternativen geprüft“, sagte Carsten Hettwer jetzt auf Nachfrage. Am Ende gab es zwei mögliche Szenarien: „Bei der zuletzt verworfenen Variante hätten wir zwar mehr Schulhoffläche überbehalten, dafür aber hätten entlang der Karl-Kellner-Straße Bäume gefällt werden müssen.“ Über diese Bäume hätte zum einen nur die Region entscheiden dürfen. Zum anderen hätten die Container im Straßenraum die dortige Fahrradstraße beeinträchtigt. Für die jetzt gewählte Variante muss die Baustellenzufahrt umziehen. Zudem müssen die Container in ihrem Inneren noch einmal verändert werden. „Wir mussten den Bau spiegeln“, sagte Hettwer. Der Eingang liege nun auf einer anderen Seite. Der Umbau der Container koste die Stadt nun einen zusätzlichen „niedrigen sechsstelligen“ Betrag, räumte Hettwer ein. Zudem könne der Container-Lieferant nicht auf den Tag genau versprechen, dass der Umbau bis zum Beginn des neuen Schuljahres gelingen wird. Die Gefahr der grundsätzlichen Verschiebung aber ist laut Hettwer gebannt. Spätere Freifläche dient auch dem Wohnquartier: Die jetzt innerhalb der Stadtverwaltung – und damit auch in Abstimmung mit der Grünflächenabteilung – gefundene Lösung sieht einen L-förmigen Containerbau in länglicher Nord-Süd-Ausrichtung in der südöstlichen Ecke des Schulhofes vor. Eine Ecke ragt in die südlich vorhandenen Parkplätze entlang der Martin-Luther-Straße, die dafür gesperrt werden müssen. Im Zuge der Grundsanierung der Schule wird unter anderem der parallel zur Walsroder Straße stehende Klassenraumbau abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Der unter Denkmalschutz stehende Altbau erhält eine Komplettsanierung. Nach Ende aller Bauarbeiten soll aus dem bisherigen Schulhof eine Spiel- und Freizeitfläche werden, die außerhalb der Unterrichtszeiten auch für das Wohnquartier rund herum geöffnet werden soll. Lesen Sie auch: Kampfmittel-Verfügung bremst Schulsanierung Stadtbahn-Bau am Congress-Centrum muss pausieren Liveticker: Die Lage in Hannover und Niedersachsen im Überblick Aktuelle Zahlen zum Coronavirus in der Region Hannover: So viele Infizierte gibt es HAZ-Expertenforum: Das antworten Mediziner auf Leserfragen zum Virus Alle Artikel zum Coronavirus in der Region auf einen Blick So können Sie Geschäften, Gastronomie und Freiberuflern in der Region Hannover jetzt helfen Von Rebekka Neander