Langenhagen: Aufgehobene Präsenzpflicht bringt für Langenhagener Schulen viel Arbeit mit sich

In den Grundschulen war zu Wochenbeginn gerade der Neustart im Szenario B erfolgt – also im Wechselmodell, womit die Schüler nur zeitweise in den Klassenräumen sind und sonst zu Hause lernen. Seit Mittwochmittag ist nun klar, dass das Kultusministerium erneut eine neue Richtung vorgibt. Danach bleibt in den Grundschulen bis zum 14. Februar Szenario B bestehen. Aber: Eltern können ihre Kinder von der Präsenzpflicht befreien lassen. Die Redaktion hat sich am Dienstag und Mittwoch in den Grundschulen in der Kernstadt und den Ortsteilen umgehört, wie die Rückkehr in die Schulen gelungen ist – und zu hören bekommen, dass die neuerliche Abkehr von den bisherigen Regelungen auch mehr Arbeit für die Schulen mit sich bringt. Zum Schulstart am 11. Januar galt das durchgehende Homeschooling (Szenario C) für die Grundschulen. „Daher haben wir uns jetzt gefreut, dass wir die Kinder wieder hier vor Ort hatten. Und auch für sie war es wichtig, ihre Freunde wiederzusehen“, sagt Petra Albutat, Leiterin der Grundschule Krähenwinkel. Die Schwierigkeit liege in der allgemeinen Planung. „Dass man nicht weiß, was passiert und wie es weitergeht, ist das Hauptproblem“, sagt Albutat und spricht vom „fehlenden Rhythmus“. Der fehlende Rhythmus, darunter leiden nach ihrer Beobachtung besonders Eltern. Vor allem, wenn ein Migrationshintergrund mit entsprechenden Sprachbarrieren besteht, „und wenn es in der Familie noch Geschwister gibt, für die in anderen Schulen andere Regeln gelten“. Als Beispiel nennt sie Kinder, die vor wenigen Tagen in der Schule waren, obwohl ihre Gruppe an diesem Tag hätte zu Hause bleiben sollen – und umgekehrt. Alle Eltern zu informieren, wie es ab nächster Woche weitergeht, „stellt wieder einen hohen Aufwand für uns da“, sagt Petra Albutat mit Blick auf die am Mittwoch bekannt gewordenen Änderungen mit der eingeschränkten Präsenzpflicht. „Seit Mittwochmittag steht unser Telefon nicht mehr still“, sagt Sandra Windeck aus dem Sekretariat der Adolf-Reichwein-Schule. Unabhängig von den von der Landesregierung verkündeten Neuerungen gilt die Konzentration der Schule aber schon der neuen Woche. Der Informationsbedarf, wie es ab Montag, 25. Januar, weitergeht, sei hoch. Noch bis Freitag, 22. Januar, sollen die Eltern Bescheid geben, ob sie von Montag an bis zum 14. Februar ihre Kinder zur Schule schicken oder nicht. Die gebündelten Informationen müssen dann jedoch erst zu den Lehrern gelangen, damit diese den Unterricht entsprechend vorbereiten können. „Die Lehrer haben es derzeit auch nicht leicht“, sagt Windeck. Hermann-Löns-Schule muss Unterrichtspläne anpassen: Der hohe Organisationsaufwand trifft auch die Hermann-Löns-Schule (HLS). Das an der HLS angewandte Szenario B beinhaltet einen Wechsel der Gruppen nach einer kompletten Woche. „Wir müssen eventuell unsere Unterrichtspläne umwerfen. Denn Schüler, die in dieser Woche zu Hause sind, wären eigentlich nächste Woche in der Schule. Sie sind es aber doch nicht, soweit ihre Eltern sie zu Hause lassen“, sagt HLS-Leiterin Petra Adolf. Sie bezweifelt, ob die Freiwilligkeit der Präsenz eine sinnvolle Maßnahme ist. Das Ziel, die Lerngruppen zu verkleinern, werde nicht erreicht, wenn nur wenige Eltern ihre Kinder zu Hause ließen. In der Grundschule Godshorn, so berichtet Leiterin Andrea Kunkel, hat das Szenario B seit Wochenbeginn gut funktioniert. „Die Klassen zwei bis vier kannten das schon. Auch die Erstklässler machen das super. Dabei wissen sie gar nicht, wie Schule ohne Corona-Regeln im Alltag wirklich ist.“ Die jeweiligen Kohorten haben montags und dienstags beziehungsweise donnerstags und freitags ihre Präsenztage. Mittwochs ist ein sogenannter Wechseltag. „Das hatte sich schon im Vorjahr bewährt.“ Ebenfalls eingespielt hat sich die Maskenpflicht. Sie gilt im gesamten Gebäude. „Wenn man sitzt und die Abstandsregeln einhalten kann, darf man die Maske abnehmen“, sagt Kunkel. Von Stephan Hartung