Langenhagen: Godshorn nimmt Abschied von Reiner Godorr

Er hat sein Heimatdorf auf seine ganz eigene Art geprägt. Und wer den von Klinker geprägten Stil des Architekten und ehemaligen Ortsbürgermeisters kennt, der wird die Handschrift Reiner Godorrs auch weiterhin in Godshorn an vielen Stellen erkennen können. Neue Projekte kommen jetzt jedoch nicht mehr hinzu: Reiner Godorr ist am Wochenende gestorben. Im vergangenen Jahr hatte er noch groß seinen 80. Geburtstag gefeiert. Der in Hannover gebürtige Godorr gehörte seit vielen Jahrzehnten zum Dorfleben in Godshorn: Wo immer die Menschen zusammen kamen, war er dabei, sagen seine Weggefährten. Oder er schuf Plätze, an denen sie sich versammeln können. Sowohl das Dorfgemeinschaftshaus in Schulenburg als auch jenes in Godshorn stammen aus seiner Feder. Jugend stand für ihn im Mittelpunkt: Die Jugend stand für ihn und seine Familie stets im Mittelpunkt: So kaufte er mitten im Dorf der Stadt ein Haus ab, um es zum Jugendtreff umzubauen und im Obergeschoss zudem eine Kita-Gruppe unterzubringen. Nicht mehr miterleben wird er hingegen den Einzug gleich eines ganzen Kindergartens mit sechs Gruppe in eine seiner Immobilien, den Blumenhof an der Straße Am Moore. Den Umbau hat er bis zuletzt als Architekt bis ins Detail begleitet. Geplant und gebaut hat Reiner Godorr auch das Gemeindezentrum der Kirchengemeinde Zum guten Hirten, wie Willi Minne erzählt, der später in Godorrs Fußstapfen als Ortsbürgermeister stieg. Träger des Bundesverdienstkreuzes: „Durch den Tod von Reiner Godorr verlieren wir einen Ur-Godshorner, der die Entwicklung der Perle Langenhagens maßgeblich mitgeprägt hat“, übermittelt Langenhagens Bürgermeister Mirko Heuer. „Zu Recht erhielt er im Jahr 2011 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, denn er hat viele soziale Projekte initiiert und unterstützt. Er engagierte sich zusammen mit seiner Frau Dorle in der Kinder- und Jugendarbeit.“ Godorr habe Aufgaben übernommen, wenn diese der Allgemeinheit dienten, ohne dafür je eine Gegenleistung zu erwarten. Für diesen selbstlosen Einsatz gebühre ihm Dank und Anerkennung. „Mein Mitgefühl gilt seinen Hinterbliebenen.“ Ein Termin für die Beisetzung ist bislang nicht bekannt. In Zeiten der Corona-Pandemie wird sie ohnehin unter besonderen Vorzeichen vollzogen werden müssen. Das Dorf Godshorn wird einen eigenen Weg suchen, sich von seinem Architekten in Geist und Stein zu verabschieden. Von Rebekka Neander