Langenhagen: Jugendzentrum der Johanniter bietet Schülern Lernplätze an

Viele Schülerinnen und Schüler befinden sich zurzeit noch im Wechselmodell, die meisten sogar komplett im Homeschooling. Während einige von ihnen recht gut damit zurechtkommen, machen anderen Kindern und Jugendlichen die unruhige Umgebung zu Hause oder fehlende technische Ausstattung das Arbeiten schwer bis unmöglich. Das Johanniter-Jugendzentrum (Jugi) Langenhagen bietet deshalb bereits seit Frühsommer letzten Jahres Arbeitsplätze zum Lernen oder Hausaufgabenmachen an. Im derzeitigen Lockdown ist die Nachfrage wieder gestiegen. Jeden Wochentag um 14 Uhr öffnet das Jugendzentrum am Langenforther Platz 1 seine Türen. Schülerinnen und Schüler im Alter von 12 bis 18 Jahre steht dann bis 19 Uhr eine ruhige Lernumgebung sowie die nötige Technik und Unterstützung durch das Jugendzentrum-Team zur Verfügung. Vier durch Plexiglas-Scheiben getrennte Computerarbeitsplätze gibt es, dazu drei weitere Arbeitsplätze, an die sich die Jugendlichen entweder eigene Geräte mitbringen oder analog lernen können. „Außerdem haben wir Webcams und Headsets für Videokonferenzen, ein iPad und Drucker“, sagt Jennifer Rihm, Leiterin des Jugendzentrums. Selbstverständlich gebe es auch funktionierendes WLAN. Anmeldung per Anruf oder Instagram: Mit dem Ende der Zeugnisferien seien mehr Jugendliche als vorher zum Lernen gekommen, berichtet Rihm. Der Grund: Für die Abschlussklassen stehen bald die wichtigen Klausuren an, zudem müssen einige Bewerbungen schreiben. „Sie müssen jetzt mehr Gas geben“, erzählt sie. So voll, dass sie und ihr Team Jugendliche wieder nach Hause schicken mussten, sei es aber noch nicht geworden. Denn um das zu vermeiden, bittet das Jugendzentrum die Schülerinnen und Schüler, sich entweder per Telefon unter (05 11) 48 97 31 50 oder per Direktnachricht an den Instagram-Account des Jugendzentrums (johanniter_jugendzentrumlgh) vorher einen Platz zu reservieren. Doch auch spontan könnten sie vorbeikommen, sagt Rihm. Im Gebäude gelten die bekannten Hygienemaßnahmen inklusive Maskenpflicht. Die Auslastung der Plätze gestalte sich unterschiedlich, es seien aber nie so viele Kinder und Jugendliche da, dass alle besetzt seien. Wie wichtig das Angebot ist, habe Rihm im Gespräch mit den Jugendlichen immer wieder gesehen. Das eine sei die technische Ausstattung, die teilweise aber schon besser geworden sei: „Im ersten Lockdown arbeiteten einige ausschließlich an ihren Handys, das sehe ich nun weniger“, sagt sie. Das andere ist die Unterstützung und Aufmerksamkeit, die die sozialpädagogischen Fachkräfte den Jugendlichen vor Ort geben. Bei Bedarf helfen sie beispielsweise bei den Hausaufgaben. Drei Mitarbeiter sind jeden Nachmittag im Jugendzentrum. Raum zum Aussprechen und Entspannen: Ein einfaches „Wie klappt’s?“ führe immer wieder dazu, dass Schüler über ihre Probleme reden möchten. „Bei uns können sie sich einfach mal aussprechen und auch entspannen“, erklärt Rihm. Denn neben den Lernplätzen bietet das Jugendzentrum zu den Öffnungszeiten am Nachmittag nach wie vor verschiedene Freizeitaktivitäten wie Krökeln und Zocken an, im eingeschränkten Umfang wegen Corona und teilweise auch online. Lesen Sie auch Langenhagen: Neues Jugendzentrum der Johanniter ist sehr beliebt „Einigen ist das einfach zu viel“: Im Gespräch berichteten viele Jugendliche, wie überdrüssig sie der aktuellen Situation seien. „Einigen ist das alles einfach zu viel. Die sagen: Ich kann das nicht“, erzählt Rihm. Sie seien teilweise mit der Organisation des Schulalltags überfordert, daher oft gefrustet und auch noch einsam, weil sie ihre Freunde vermissten. Daher hätten viele den Wunsch, bald wieder regelmäßig in die Schule zu dürfen. Immerhin: Ab März strebt die Landesregierung in Abhängigkeit von der Infektionslage eine schrittweise Rückkehr zum Präsenzunterricht für alle Schülerinnen und Schüler an. Von Elena Everding