Lehrte: Almuth Müller aus Arpke sammelt wieder Hilfsgüter für Osteuropa

Mitte oder Ende April soll es wieder losgehen: Dann will Almuth Müller vom Verein Humanitäre Hilfe für Osteuropa die nächste Sammlung anschieben und erneut einen 40-Tonner mit Sachspenden für Bedürftige in Belarus auf den Weg bringen. Benötigt werden Kleidung, Bettwäsche, Geschirr und Töpfe. Müller nimmt die Sachen vorsortiert in Bananenkartons an – auf den Lastwagen passen etwa 1500 davon. Die Arpkerin bittet darum, dass sich die Spender möglichst schon jetzt mit Bananenkartons eindecken. Als die Sammlung im vergangenen Jahr gestartet war, hatte es einen Engpass gegeben, weil Interessierte an der Aktion fast zeitgleich bei den Lebensmittel- und Supermärkten angefragt hatten. „Daher lieber jetzt schon Kartons sichern“, rät Müller. Lastwagen muss auf die Kartoffelwaage: Sie freut sich, dass die letzte Lieferung Hilfsgüter die Bedürftigen im belarussischen Bobruisk noch vor Weihnachten erreicht hat. Der Lastwagen war im September auf dem Gelände des DIA-Gewerbeparks mit den Kartons bestückt worden, Mitte Oktober wurde die Ladung freigegeben. „Sie lag nur sechs Wochen beim Zoll – das war eine extrem kurze Zeit“, betont Müller. Im vergangenen Jahr hatte sie vier Monate warten müssen, bis die Hilfsgüter im März endlich ausgeteilt werden durften. Wegen der Corona-Pandemie und der brisanten politischen Situation in Belarus waren die bürokratischen Hürden in diesem Jahr allerdings höher als sonst gewesen. Müller hatte zwischenzeitlich Angst, dass die Grenzen dicht gemacht werden. Der Lastwagen musste zudem erstmals auf die Kartoffelwaage. Das Ladegwicht der Hilfsgüter betrug 14.560 Kilogramm. „Sonst haben wir das Gewicht immer nur geschätzt“, sagt Müller. Während der Lastwagen in den Vorjahren stets bis zur Grenze durchfahren durfte, musste er diesmal für eine Ausnahmegenehmigung erstmal zum Zoll nah Hannover, wo er verplombt wurde. Ein Bedürftiger darf zehn Kilo Hilfsgüter bekommen: Vom Zoll in Belarus haben sich Vertreter von Krankenhäusern, Psychiatrien, Kirchengemeinden, Kinder- und Invalidenheimen, Internaten und kinderreichen Familien die Güter abgeholt und an die Empfänger verteilt. „Bedürftige, die berechtigt sind, Hilfsgüter zu empfangen, müssen den Erhalt auf einer Liste quittieren – eine Person darf in Belarus maximal zehn Kilo Hilfsgüter bekommen“, erklärt Müller. Die Freude sei bei den Empfängern wieder groß gewesen, sagt Müller. Mit der jüngsten Sammelaktion ist sie sehr zufrieden: „Ich danke allen, die sich daran mit materiellen oder finanziellen Spenden beteiligt haben – das motiviert mich weiterzumachen.“ Von Katja Eggers