Lehrte: Gasbrand im Gewerbegebiet Daimlerstraße

Der Feuerwehreinsatz wegen einer brennenden Gasflasche im Gewerbegebiet an der Daimlerstraße in Lehrte ist am späten Dienstagabend beendet worden. Die Feuerwehr musste dort zuvor auf einem Firmengelände stundenlang eine Gasflasche kühlen, aus der am Mittag bei Schweißarbeiten eine Stichflamme geschlagen war. Die Polizei hatte das Gebiet in einem Umkreis von rund 100 Metern abgeriegelt. Die Daimlerstraße und die Industriestraße waren gesperrt. Fünf Firmengebäude mussten evakuiert werden, Verletzte gab es keine. Zunächst herrschte Explosionsgefahr, schon am Nachmittag bezeichnete Feuerwehrsprecher Stephan Keil diese aber als „sehr überschaubar“. Stichflamme schießt aus Ventil: Der Alarm aus dem Servicebetrieb für Pumpen, Getriebe und Armaturen war gegen 13.30 Uhr bei der Feuerwehr eingegangen. Nach Angaben der Feuerwehr war die Stichflamme aus dem Ventil der mit Acetylen gefüllten, rund 1,60 Meter hohen und 200 Liter fassenden Gasflasche etwa 20 Zentimeter geschossen, als Schweißarbeiten erledigt wurden. Die Mitarbeiter der Firma verließen umgehend die Werkstatt, die Flamme loderte weiter. Acetylen wird in Werkstätten zum Schweißen und Schneiden von Metallen verwendet. „Eine brennende Acetylenflasche stellt eine nicht zu kalkulierende Gefahr dar, da in der Flasche ein Zersetzungsprozess starten kann“, betont Keil. Dieses könne dazu führen, dass sich die Flasche von innen erhitzt und unvermittelt explodiert. Die Feuerwehr rückte mit Einsatzkräften aus der Kernstadt, Steinwedel und Aligse sowie mit einem speziellen Messfahrzeug aus Höver an. Insgesamt waren mehr als 50 Retter sowie Polizei und Rettungsfahrzeuge an der Daimlerstraße im Einsatz. Die Evakuierung der Firmengebäude sei reibungslos und schnell verlaufen, hatte eine Sprecherin der Polizeidirektion Hannover schon am Dienstagnachmittag gesagt. Feuerwehr rückt gegen 21.30 Uhr ab: Laut Keil war die Flamme am Ventil der Gasflasche zwar im Laufe des Nachmittags erloschen, die Einsatzkräfte hatten aber warten müssen, bis das gesamte Gas durch die undichte Stelle im Ventil entwichen war. Das war erst am Abend der Fall. Bis dahin mussten die Feuerwehrleute die Gasflasche mithilfe eines Wasserwerfers aus sicherer Distanz kühlen. Anschließend kontrollierten sie die Flasche in 15-Minuten-Abständen und konnten keine erneute Erhöhung der Temperatur feststellen. Gegen 21.30 Uhr war der Feuerwehreinsatz beendet. Die Gasflasche wurde anschließend jedoch noch für die Dauer von 24 Stunden zur Vorsicht in ein Wasserbad gelegt. Tankstelle außerhalb der Gefahrenzone: Der abgesperrte Bereich im Gewerbegebiet am nordöstlichen Rand von Lehrte erstreckte sich nicht bis zum Gelände der freien Tankstelle an der Mielestraße. Sie lag außerhalb der Gefahrenzone. Von Peer Hellerling, Katja Eggers und Achim Gückel

Lehrte: Gasbrand im Gewerbegebiet Daimlerstraße - Feuerwehr weiter im Einsatz