Lehrte: Polizei zieht nach Verfolgungsjagd alkoholisierten Raser aus dem Verkehr

Er fuhr viel zu schnell, betätigte die Lichthupe, drängelte und fuhr überaus aggressiv über die Autobahn sowie bei Rot über die Ampel. Und zu allem Überfluss war er ziemlich stark alkoholisiert. Ein 22-jähriger Autofahrer hat am Freitagabend gleich einen ganzen Batzen von Vergehen auf sich geladen. Er wollte sogar vor der Polizei fliehen, besann sich dann aber eines Besseren. Seine wilde Fahrt endete im Bereich der Westtangente in Lehrte. Nun ist der Mann seinen Führerschein vorerst los und hat mehrere Ermittlungsverfahren am Hals. Nach Auskunft der Pressestelle bei der Polizeidirektion Hannover begann die wilde Fahrt des 22-Jährigen gegen 20.20 Uhr auf der Autobahn 37 bei Hannover. Dort war er in Richtung Celle unterwegs, als sein Skoda Octavia der Besatzung eines Wagens aus der Polizeiinspektion Besondere Dienste auffiel. Die Beamten in zivil nahmen die Verfolgung auf und folgten dem Skoda auf die Autobahn 2 in Fahrtrichtung Berlin. Aggressiver Fahrer bedrängt ziviles Polizeifahrzeug: Statt des vorgeschriebenen Tempos von 120 Kilometer pro Stunde war er laut Polizei mit 170 unterwegs, vollzog dabei riskante Fahrmanöver und bedrängte schließlich auch das zivile Polizeifahrzeug, von dem er sich zwischenzeitlich hatte überholen lassen. Dabei fuhr der Raser nicht nur dicht auf, sondern betätigte auch die Lichthupe und setzte den linken Blinker. An der Anschlussstelle Lehrte verließ der 22-Jährige die Autobahn, hielt er an der Ampelkreuzung kurz an, bog dann aber trotz Rotlichts nach rechts auf die Westtangente ab. Im nahen Gewerbegebiet gelang es den Beamten, den Raser anzuhalten. Doch als die Beamten ausstiegen und sich als Polizisten zu erkennen gaben, fuhr der Mann sofort wieder an – und zwar mit durchdrehenden Rädern. Mit 140 im Tempo-70-Bereich: Laut Pressesprecher Michael Bertram folgten die Polizisten sofort und wurden Zeuge des nächsten Verkehrsdelikts. In einem Tempo-70-Bereich zog der 22-Jährige seinen Skoda auf etwa Tempo 140 hoch. Nach gut 500 Metern Flucht blieb er jedoch wieder stehen. Ein Alkoholtest ergab bei dem jungen Mann einen Wert von 1,82 Promille. Die Polizei beschlagnahmte nicht nur den Führerschein des Rasers, sondern auch sein Auto. Eines der anstehenden Ermittlungsverfahren beschäftigt sich nun mit der Frage, ob die wilde Fahrt des 22-Jährigen über Autobahn und Westtangente als illegales Autorennen zu werten ist. Von Achim Gückel