Kultursommer der Region: Botticelli Baby spielt in Neustadt

Essen ist jetzt nicht die Metropole, in der neue Jazzstile zu vermuten wären – eher Berlin und Hamburg. Aber Essen ist die Heimat von Botticelli Baby. Eine Eigenmarke aus dem Ruhrpott, „die sich mit einer Welle der Begeisterung weiter durch die Bundesrepublik ausbreitet“, schreibt die Agentur des Septetts. Am Sonnabend, 5. September, gastiert die Band mit ihrem außergewöhnlichen Stil ab 20 Uhr am Schloss Landestrost in Neustadt. Band passt in keine Stilschublade: „Eine explosive Mischung aus allem Möglichen“ schreibt das Team Kultur der Region Hannover und hat damit wie alle anderen Kritiker das Problem, die Musik in irgendeine Schublade zu stecken. Muss sie in eine Schublade? Botticelli Baby selbst bezeichnen ihren Stil als Junk – eine Kombination aus Jazz und Punk. Die Band reißt unterschiedliche Stile an, greift Beats aus vielen Genres auf und gießt sie zusammen in eine Form, die sie über die Jahre entwickelt hat. Die Musik von Botticelli Baby ist pur und hochwertig: Junk heißt auf Deutsch aber auch Müll. Der Name ist mit Hintersinn gewählt. Die Formation liebt den Jazz, aber sie will ihm den Dreck in Sound und Stimme zurückgeben, den er mal hatte. Was das Publikum erwartet, wenn der D-Zug Botticelli Baby losbraust, ist eine ekstatische Stimmung, Schweiß und Lautstärke. Die Musik ist pur und qualitativ hochwertig. Die Bühne wird rumpeln. Die sieben Köpfe geben alles an ihren Instrumenten, zu jeder Zeit. Sie lachen sich zu, verziehen die Gesichter, wackeln im Takt, und das Publikum ist immer Teil des Ganzen, sofern es denn will. Jeder ist ein versierter Musiker: Die Band, 2013 gegründet, sei auf dem besten Weg, zu einer größeren Persönlichkeit im Musikbetrieb zu werden, schrieb „Welt online“ 2018. Frontmann ist der singende Kontrabassist Marlon Bösherz. Das Septett mit ihm, Alexander Niermann (Trompete), Max Wehner (Posaune), Jörg Buttler (Gitarre), Lucius Nawothnig (Klavier), Tom Hellenthal (Schlagzeug) und Jakob Jentgens (Saxofon) liefert seine Show rotzig und professionell ab. Jeder in der Band ist ein versierter Musiker. „Jazz kann auch Partymusik sein. Botticelli Baby ist dafür ein exzellentes Beispiel“, schreibt das Hamburger Magazin „Elbjazz“. Das Konzert mit Botticelli Baby beginnt am Sonnabend, 5. September, um 20 Uhr im Amtsgarten am Schloss Landestrost in Neustadt. Der Eintritt kostet 15, ermäßigt 10 Euro. Karten für alle Termine des Kultursommers gibt es ausschließlich im Vorverkauf in den HAZ/NP-Ticketshops und anderen bekannten Vorverkaufsstellen, online zuzüglich Gebühr nur auf www.kultur-rh.reservix.de. Eine Abendkasse gibt es nicht. Lesen Sie auch Band Das Neue Schwarz spielt Indie und Neo-Soul im Kultursommer der Region Von Markus Holz