Die Stichflamme schießt gut drei Meter hoch in die Luft. Überrascht von einer Hitzewelle, die ihnen entgegenschlägt, weichen die Schüler schnell einen Schritt zurück. Sie gehen weg von den Flammen, die hoch aus einem Topf auf dem Schulhof des Gymnasiums lodern. „Krass, wie heiß und hoch das brennt“, sind sie sich einig. „Und das nur wegen so einem bisschen Wasser.“ Die Schüler des siebten Jahrgangs des Gymnasiums sind beim ersten sogenannten Brandtag sichtlich beeindruckt von der Vorführung einer Fettexplosion.
„Uns ist es wichtig, den Schülern zu zeigen, wie Themen aus dem Lehrplan in der Realität aussehen können“, sagt Chemielehrerin Karen Achtermann. Sie möchte das Verständnis der Schüler für ihr Fach neben der Theorie auch praktisch schulen. „Verbrennungssituationen“ stehen auf der Agenda für die siebten Klassen – Grund genug für Achtermann, sich die Feuerwehr ins Haus zu holen.
Siebter Jahrgang erlebt ersten Brandtag am Gymnasium
„Gerade der richtige Umgang mit dem Feuerlöscher ist mir wichtig“, sagt Achtermann. Einige ihrer Schüler seien in der Jugendfeuerwehr. Die Aktion sorge auch für eine stärkere Bindung zwischen Schule und Freizeit.
Beim Brandtag sollte das Wissen um richtige Löschmittel vermittelt werden und was zu tun ist, wenn es brennt. Im Klassenzimmer ging es dabei eher theoretisch zu, auch wenn Rauch bereits dort eine Rolle spielte: Matthias Rabe zeigte mit einem sogenannten Brandhaus, einer abgedichteten, mehrgeschossigen Puppenstube, wie sich Rauch verhält und wo die Gefahren im Brandfall wirklich liegen. Optisch spannender war es für die Schüler auf dem Schulhof: Ein klassisches Feuer zum Selberlöschen, einen Magnesiumbrand und die Fettexplosion hatten Mitglieder der Neustädter Feuerwehr auf ihrem Brandschutzerziehungsanhänger mitgebracht und aufgebaut.
Ob es eine Wiederholung des Brandtages geben wird, ist noch offen. Achtermann möchte mit ihren Kollegen die Meinung und das Interesse bei den Schülern für eine solche Aktion abfragen. „Wenn das Ergebnis gut ausfällt, kann ich mir eine Wiederholung vorstellen“, sagte Achtermann.
Von Mirko Bartels