Neustadt: Jugendfeuerwehrmann löscht Brand an Schulbus in Nöpke

Eigentlich ist Enno Wintzek noch in der Jugendfeuerwehr. Doch mit dem Feuerlöscher kann der 15-Jährige umgehen wie ein Großer. Das hat er bewiesen, als am Freitag auf der Rückfahrt aus der Schule plötzlich Qualm aus dem Radkasten des Busanhängers drang, in dem er saß. „Wir hatten schon in Borstel so einen komischen Geruch in der Nase, wie von Eisenspänen oder so etwas“, schildert der Leine-Schüler nun. Als er schließlich in Nöpke ausstieg, gar nicht weit vom Feuerwehrhaus entfernt, sah er, dass schwarzer Qualm aus dem Radkasten aufstieg. Alltagsmaske hilft gegen den Brandgeruch: „Ich bin zum Fahrer gegangen und habe gesagt: Der Bus brennt“, schildert Enno. Als der Fahrer zum Feuerlöscher griff, diesen aber nicht recht in Gang bekam, griff der junge Nachwuchs-Feuerwehrmann ein: Er holte den Feuerlöscher aus dem Anhänger und hielt mit dem Pulverstrahl auf die Brandstelle. „Es hat ordentlich gestunken“, sagt Enno, „ich hatte meine Maske schon heruntergezogen, die hab ich dann wieder aufgesetzt.“ Auch die Staubwolke aus dem Löscher sei recht unangenehm gewesen. Als die Kollegen von der aktiven Feuerwehr schließlich die Brandstelle übernahmen, habe er gemerkt, dass seine Jacke komplett mit dem Pulver bedeckt war. Jugendfeuerwehr hat schon mit Feuerlöschern geübt: Ortsbrandmeister Alexander Ströh freut sich, dass die Jugendarbeit offenbar gefruchtet hat. „Irgendetwas machen wir hier wohl richtig“, sagt er und nickt Jugendfeuerwehrwartin Johanna Riedel zu. „Wir haben tatsächlich vor einiger Zeit mal mit Feuerlöschern geübt“, sagt diese lächelnd. Sicherungssplint entfernen, zum Sprühen den Hebel drücken: Diese Funktionen des handelsüblichen Pulverlöschers kennen wohl die meisten. „Wenn es drauf ankommt, greifen aber die wenigsten Leute ein“, sagt Ströh. Um in einer Notsituation zu handeln, brauche es Geistesgegenwart – und auch das nötige Selbstbewusstsein. „Das hat unsere Jugend sicher allein aus den vielen Wettbewerben, die sie mit Erfolg meistern“, sagt Jugendwartin Riedel, „da lernt man, sich aufeinander zu verlassen – und auch damit umzugehen, wenn es mal nicht so klappt.“ Helfer müssen Gefährdungslage richtig einschätzen: Um in Notsituationen zu helfen, sei es auch wichtig, die Gefährdungslage richtig einzuschätzen, sagt Ströh noch. „Erstmal müssen die Menschen in Sicherheit gebracht werden. Wenn es dann darum geht, Sachwerte zu retten, muss ich mir sicher sein, dass ich mich selbst nicht in Gefahr bringe.“ All das habe Enno gut hinbekommen, sagt Ströh und gratuliert dem jungen Nachwuchs-Feuerwehrmann. Der zuckt nur lässig die Schultern: „Dafür lernen wir das hier ja.“ Der Jugendfeuerwehr in Nöpke mit ihrer starken Wettbewerbsmannschaft gehören 26 Kinder und Jugendliche an. Die Truppe trifft sich regelmäßig mittwochs, 18 bis 20 Uhr, zum Übungsdienst am Feuerwehrgerätehaus, Am Rotdorn. Lesen Sie auch Jugendfeuerwehr Nöpke feiert 50 Jahre Bei der Nöpker Feuerwehr arbeiten die Generation eng zusammen Zivilcourage in Hannover: Schwangere rettet 81-Jährigem das Leben Von Kathrin Götze