Neustadt: Pferdezüchter aus dem Aller-Leine-Verband feiern Erfolge

Neustadt ist eine gute Adresse für Pferdezucht. Das dokumentieren die Erfolge, die Jürgen Rump, Vorsitzender des Pferdezuchtvereins Aller-Leine, vorlegen kann. „Wir hatten noch nie so viele Pferde, die im internationalen Sportwettbewerb so erfolgreich waren“, fand er heraus, als er für alle Disziplinen die Weltranglisten durchforstete. Die Pferde Salt’n Pepper von Stolzenberg, Züchter Heinrich Zettel aus Büren, Diaraba von Diarado, Züchter Heinrich Bremer aus Nöpke, und Count me in von Count Grannus von Züchter Friedrich Lüssmann aus Stöckendrebber liegen in den Listen ganz weit vorn. Letzterer kann als der gegenwärtig wohl erfolgreichste Springvertreter des Zuchtgebiets gelten und hat zuletzt mit der Kanadierin Lisa Carlson im Sattel einen Großen Preis der Pferde über 1,55 Meter gewonnen. Bei den Hengsten hat Diathletico aus der Zucht des Otternhageners Wilfried Griesbach eine gute Prüfung abgelegt und gehört fortan zum Bestand des Landgestüts. Er repräsentiere einen der besten sogenannten Springstämme des Vereins, sagt Vereinschef Rump. Stimmung im Verein leidet unter dem Lockdown: Dabei sei es ein ungewöhnliches Jahr für Pferdezüchter gewesen. Lockdown und aktuelle Maßnahmen gingen auch an den Pferdefreunden nicht vorbei. „Langfristig wird es schwer, ein Vereinsleben unter diesen Bedingungen aufrechtzuerhalten. Die Stimmung leidet enorm. Die Pferdezucht lebt von den Begegnungen und dem direkten Austausch. Der züchterische Unterbau leidet sehr“, sagt Rump. Die Vereine und Bezirksverbände seien durch die Pandemie quasi ausgeschaltet, einzig die „obere Stufe des Verbands“ halte die Funktionen aufrecht. „Das Treffen der Spezialisten findet noch statt, aber der bodenständige Aufbau der Pferdezucht fällt aus“, bedauert er. Vermarkten konnte der Verband seine Tiere fast ausschließlich per Onlineauktion in Verden. „Das Format hat sich wider Erwarten gut etabliert und verhalf manchem Aller-Leine-Tal-Züchter zu einem Verkaufserfolg“, sagt Rump. Insgesamt wirke sich die Pandemie aber nicht negativ auf den Pferdemarkt aus. „Pferde zum Reiten werden gesucht. In der Krise sucht der Mensch offensichtlich die Nähe zu einem Lebewesen.“ Von Mirko Bartels