Neustadt: Schützenfest 2021 coronabedingt abgesagt

Die Entscheidung fiel ihnen schwer, doch nun ist sie endgültig getroffen. Die Neustädter Schützengesellschaft hat sich entschlossen, das Schützenfest 2021 abzusagen. Bereits 2020 war das Fest pandemiebedingt ausgefallen. Dieses Jahr hätte es vom 11. bis 13. Juni stattfinden sollen. Eine Ersatz- oder Alternativ-Veranstaltung wird es nicht geben. „Vor dem Hintergrund der Entwicklung des Infektionsgeschehens, ist diese Absage alternativlos. Wir sind darüber alle sehr traurig“, erklärt Kommandeur Dirk Frese. Ohne Nähe kein Schützenfest: In den vergangenen Monaten hatten die Schützen sich noch alle Optionen offen gehalten und die Entscheidung herausgezöger t. In einer Videokonferenz der aktiven Schützenoffiziere fiel jetzt der einstimmige Entschluss. In diesen Wochen hätte man Verträge mit dem Festwirt und den Schaustellern treffen müssen – ein zum jetzigen Zeitpunkt unkalkulierbares Risiko nach Einschätzung der Schützengesellschaft. Dazu kommt, dass die Neustädter Schützen sich ein Schützenfest mit streng geregeltem Abstand und zahlreichen Verhaltens- und Ordnungsregeln nur schwer vorstellen können und auch nicht wollen. „Das Schützenfest ist seit Jahrhunderten Anlass und Ort der Begegnung zum Austausch der Neustädterinnen und Neustädter. Dies setzt eine gewisse Nähe voraus, die unter den gegebenen Pandemie-Einschränkungen nicht gegeben ist“, so der Sprecher, Fähnrich Gunnar Hergt. Hygienekonzept nur mit enormem Aufwand: Nach aktuellem Stand ließe die Corona-Verordnung des Landes Niedersachsen auch keine Veranstaltung in der Größe des Schützenfests zu. Theoretisch kann sich das natürlich bereits mit den Bund-Länder-Gesprächen am Mittwoch, 3. März, ändern. Die Vorbereitung und Umsetzung eines Hygienekonzepts wäre gleichwohl mit enormen Aufwand für die Vereine verbunden. Das schreckt offenbar ab. Im vergangenen Jahr konnten sich Vereine diesbezüglich Rat bei der Region Hannover holen. Eine entsprechende Task Force Medizin und Recht wäre auch dieses Jahr Ansprechpartner. „Wir haben als Veranstalter auch eine Verantwortung“: Ein anderes Bild zeichnet ein Blick in die Ortschaften. Dort stirbt die Hoffnung auf ein Schützenfest 2021 vielleicht zuletzt. Von einer frühzeitigen, generellen Absage, hält Thomas Stolte, Vorsitzender des Schützenvereins Bordenau, nichts. „Irgendwann müssen wir ja auch die Scheiben der Könige an die Hauswand bringen. Vielleicht kann es eben in anderer Form oder später stattfinden“, sagt er. Dynamisch reagieren möchte auch Jens Ostrominski, Vorsitzender des Schützenvereins Esperke. „Wir haben als Veranstalter auch eine Verantwortung gegenüber den Schaustellern und Wirten, die bereits das ganze Jahr nicht arbeiten konnten. Wenn es möglich wird, sollten wir diesen Menschen eine Kulisse bieten“, sagt er. In Esperke ist ein für die Region bedeutender Zeltverleih ansässig. Von Mario Moers