Pattensen: Altenheime bereiten sich auf Corona-Schutzimpfungen vor

Die Impfungen gegen das Coronavirus in Seniorenheimen haben in Niedersachsen bereits am Sonntag begonnen. Noch wissen die Leitungen der beiden Einrichtungen in Pattensen-Mitte, das DSG Pflegewohnstift An der Schützenallee und CMS an der Koldinger Straße, noch nicht, wann die Bewohner und Mitarbeiter geimpft werden sollen. Die Vorbereitungen laufen indes, damit es nicht zu Verzögerungen kommt, wie beispielsweise in einer Einrichtung in Mecklenburg-Vorpommern. „Wir warten auf das Startsignal“, sagte DSG-Einrichtungsleiter Martin Behrendt. Die Anzahl der Bewohner, die sich impfen lassen möchten, wollte er nicht nennen. Eine Mitarbeiterin sprach allerdings davon, dass die meisten Bewohner der insgesamt 97 Zimmer des Hauses einer Impfung zustimmen würden. Mitarbeiter sammeln Unterschriften und Infos von Bewohnern: Im CMS Pflegewohnstift ist das Team um Leiterin Martina Brucki dieser Tage dabei, von den Bewohnern Unterschriften einzusammeln. Diese müssen, sofern sie sich impfen lassen möchten, ein Aufklärungsblatt unterzeichnen sowie ihre Vorerkrankungen angeben. Wenn sie selbst nicht mehr in der Lage dazu sind, müsse dies ein Angehöriger oder ernannter Betreuer übernehmen. „Es ist etwas Aufwand, von allen diese Einwilligung und Informationen einzuholen. Das kann ein paar Tage dauern“, sagte Brucki. Sobald alles vorliegt, müssen die Unterlagen an die Behörden weitergeleitet werden. Brucki geht davon aus, dass sich die große Mehrheit der 80 Bewohner impfen lassen wird. „Viele haben in den zurückliegenden Tagen schon gefragt, wann sie sich impfen lassen können.“ Bis zu 80 Mitarbeiter sind im Haus beschäftigt. Bei ihnen habe Brucki eine größere Skepsis gegenüber dem Impfen festgestellt. „Einige sind verunsichert, weil der Impfstoff schnell auf den Markt kam, ohne lange getestet zu werden.“ Sie wünsche sich von den Behörden mehr Aufklärung. „Es wäre toll, wenn uns ein Arzt mal berichten könnte, welche Nebenwirkungen der Impfstoff haben kann“, sagte Brucki. Bevor sie sich impfen lässt, möchte sie zumindest mit ihrem Hausarzt Kontakt aufnehmen, da sie beispielsweise unter Bluthochdruck leide. Lesen Sie auch Corona-Impfung in Hannover: Wer kommt als Erstes? Wo muss ich mich melden? Einrichtungsleiterin Brucki: „Es ist einsam geworden um die Bewohner.“: Trotz kleinerer Zweifel hält sie die Vorgehensweise der Behörden, zunächst die Bewohner und Mitarbeiter in Senioreneinrichtungen zu impfen, für richtig. „Das ist natürlich der gefährdete Personenkreis“, sagt Brucki. Sie hofft, dass das Thema Corona nach dem Impfen bald vorbei ist. „Es ist derzeit einsam um die Bewohner geworden. Das ist für viele schlimm und muss sich schnellstmöglich wieder ändern“, sagt die Einrichtungsleiterin. Von Mark Bode