Pattensen: Ausbau K201: Anwohner in Pattensen-Jeinsen sollen bis zu 30.000 Euro zahlen

In Jeinsen geht die Sorge um: Eine ganze Reihe von Anliegern der Ortsdurchfahrt an der Kreisstraße 201 haben alarmierende Post von der Stadt Pattensen bekommen. Der Ausbau der Vardegötzer Straße und eines Teils der Ippenstedter Straße ist fertig abgerechnet Jetzt fordert die Stadtverwaltung den Anteil der Anlieger ein. Offenbar sollen einzelne Haushalte mehr als 30.000 Euro zahlen, eine ganze Reihe von Anliegern soll um die 20.000 Euro zahlen. Der Ausbau der Ortsdurchfahrt in 2015/16 dauerte bis zum Abschluss aller Arbeiten mehr als ein Jahr. Da es sich um eine Kreisstraße handelt, werden die Anlieger an der Grunderneuerung der Straße – vom Abtragen des alten Belags über den Aufbau der Fahrbahn bis zur frischen Asphaltdecke – finanziell nicht beteiligt. Stadt nutzt Ausbau für viele Verbesserungen: Die Stadt hat den aufwendigen Ausbau der K201 aber für weitere Umbauten genutzt. Als wesentliche Verbesserung für die Sicherheit von Fußgängern wurde in den Abschnitten, in denen bislang ein Gehweg fehlte, ein Fußweg angelegt. Fußgängern steht seitdem auf ganzer Länge ein klar abgetrennter und gepflasterter Bereich zur Verfügung. Außerdem wurden die Bushaltestellen „Jeinsen/An der Schmiede“ erneuert und die Straßenentwässerung saniert. Auch die Beleuchtung wurde modernisiert: Statt Quecksilberdampflampen stecken in den Straßenlaternen seitdem LED-Lampen. Zusätzlich wurden höhere Masten aufgestellt, wodurch die Ausleuchtung besser und gleichmäßiger ist. Zuschüsse von Bund und Region sind schon abgezogen: Die Stadt Pattensen hat nach eigenen Angaben für die gesamte Maßnahme gut 470.000 Euro bezahlt. Die Zuschüsse der Region Hannover – etwa für die Gehwege – und die Bundeszuschüsse für die moderne Beleuchtung seien von dieser Summe schon abgezogen worden, heißt es vonseiten der Stadt. Gemäß der Straßenausbaubeitragssatzung (Strabs) betrage der Anteil der Anlieger insgesamt etwa 217.550 Euro. Was jeder Anlieger zu zahlen hat, wird nach Kriterien wie Grundstücksgröße, Zahl der Vollgeschosse und Art der Nutzung wie Wohnen oder Gewerbe berechnet. Die Anlieger in Jeinsen wurden jetzt zu einer Anhörung eingeladen. Ratenzahlung oder Verrentgung auf Antrag möglich: Auf Anfrage bestätigte Pattensens Stadtsprecherin Andrea Steding am Mittwoch den Vorgang im Wesentlichen. Die Stadt sei verpflichtet, eine solche Anhörung anzusetzen, erläuterte sie. Bis März hätten die Betroffenen Gelegenheit, sich zu äußern. Unter anderem darüber, ob sie tatsächlich die Eigentümer der bebauten oder unbebauten Grundstücke sind und ob die Größenangabe zutreffend ist. Zur Frage der Zahlung sagte Steding, dass auf begründeten Antrag hin eine Stundung und auch eine Ratenzahlung möglich sei. Neue Regelungen im Niedersächsischen Kommunalabgabengesetz (NKAG) machten auch eine Verrentung der Zahlungen möglich. Dann könnte das Geld über einen Zeitraum von 20 Jahren fließen. Dieser Vorgang sei aber mit einem Eintrag ins Grundbuch verbunden, merkte Steding an. Die Anlieger können auf Wunsch die Berechnungsunterlagen für ihren Anteil bei der Stadt einsehen. Die Anhörungsfrist ende am 6. März. Einen Monat später wird der von den Anliegern verlangte Betrag fällig. Lesen Sie auch: Rat beschließt das Aus für die Leinetalschule Ortsrat will Beekeweg wieder öffnen lassen Von Kim Gallop