Pattensen: Bürgerbegehren für Grundschule in Pattensen-Schulenburg braucht weitere Unterschriften

Für das Bürgerbegehren in Pattensen sind schon mehr als 1000 Unterschriften zusammengekommen. Das teilen die Initiatorinnen der Initiative Standort Süd mit. Sie wollen erreichen, dass die neue Grundschule Schulenburg in der Nähe des TSV Schulenburg (Standort Süd) gebaut wird. Dafür muss ein Ratsbeschluss gekippt werden, der mit Mehrheit für den Bau an der Domäne (Standort Nord) ausgefallen war. „Wir sind froh, dass der Antrag auf Bürgerbegehren zulässig ist“, erklären die Initiatorinnen erleichtert. Das wurde am Dienstagabend im Verwaltungsausschuss der Stadt Pattensen beschlossen. Nun müssen im zweiten Schritt die benötigten 1205 Unterschriften bei der Stadt Pattensen abgegeben werden. Ein Ratsbeschluss darf auch angezweifelt werden: „Wir haben von unseren Unterstützern viel Zuspruch erhalten“, sagt Saskia Kefel von der Elterninitiative Standort Süd. Gerade bei Mitbürgern, die schon ihr ganzes Leben in Schulenburg verbracht haben, treffe der Ratsbeschluss für Nord auf Unverständnis. „Wir stehen für unser Recht ein, dass man einen Ratsbeschluss auch anzweifeln darf. Denn sonst würde unser Kommunalverfassungsgesetz dieses Instrument des Bürgerbegehrens nicht zur Verfügung stellen“, bekräftigt Jessica Rademacher. Volle Unterstützung haben die Mitstreiter der Initiative von Ortsbürgermeisterin Svenja Blume sowie allen weiteren Schulenburger Ortsratsmitgliedern. „Das ist gelebte verfassungsrechtliche Demokratie, auf die jeder ein Recht hat“, betont Blume. Unwahrheiten werden verbreitet: „Es stimmt uns wirklich traurig, wie viele Unwahrheiten in Leserbriefen verbreitet werden, oder unser Begehren als undemokratisch bezeichnet wird“, ergänzt Nicole Möhle. Es gehe doch um die Kinder, sagt sie, und ihr Wohl sollte im Mittelpunkt der Diskussionen stehen. Sie weist darauf hin, dass beim Neubau auf dem Standort Nord viele Kinder in Schulenburg einen beinahe zwei Kilometer langen Schulweg hätten. „Auch die Inklusionskinder sollten wir bei den Planungen nicht vergessen. Denn wenn man in der glücklichen Lage ist, zwischen zwei Standorten wählen zu können, dann sollte man zu ihrem Wohle eine ruhigere Umgebung bevorzugen.“ Darauf habe auch Kathrin Buchmann hingewiesen, die Behindertenbeauftragte der Stadt Pattensen. Kürzerer Schulweg zum Standort Nord: Dass Kinder aus Jeinsen, Vardegötzen und Thiedenwiese – die ebenfalls die neue Schule in Schulenburg besuchen werden – zum Standort Nord einen kürzeren Weg hätten, dürfe kein stärkeres Argument sein, als die besser geeignete Lage am Standort Süd, meinen die Initiatorinnen. „Die Bequemlichkeit von uns Eltern, wie beispielsweise ein kürzer Weg, darf nie über dem Wohl unserer Kinder stehen.“ Die Initiative spricht von „Missverständnissen“, die sich bei den Diskussionen um den richtigen Standort ergeben hätten. Um diese Misstöne aus dem Weg zu räumen haben die Organisatorinn der Initiative Standort Süd sich gemeinsam mit der Initiative Schule vor Ort: Rettet die Leinetalschule darauf verständigt, sich zu einem Gespräch zu treffen. Die Initiative Schule vor Ort hatte sehr engagiert, aber letztlich vergeblich um den Erhalt der Leinetalschule Jeinsen gekämpft. Die Mitglieder sprechen sich jetzt für einen Schulneubau am Standort Nord aus, weil der näher an Jeinsen, Vardegötzen und Thiesenwiese liegt. Lesen Sie auch: Streit um Schulstandort bringt Nachbardörfer auseinander Schon über 700 Unterschriften für Schulstandort Süd Von Kim Gallop