Pattensen: Bürgermeisterin Schumann ruft zu Besonnenheit im Umgang mit Corona-Pandemie auf

Weil die Sitze in allen Fachausschüssen neu verteilt werden mussten, hat der Rat der Stadt Pattensen getagt. Die Neuordnung war wegen der Spaltung der Ratsfraktion UWG/UWJ notwendig geworden. Bürgermeisterin Ramona Schumann nutzte die öffentliche Sitzung aber zu einigen persönlichen Anmerkungen zur Corona-Krise. Lob für Mitarbeiter der Verwaltung: „Seit Wochen leben und arbeiten wir im Ausnahmezustand“, sagte Schumann. „Sie haben es mitgetragen. Danke dafür.“ Sie dankte ausdrücklich den Mitarbeitern der Stadtverwaltung, die in dieser Ausnahmesituation „mit viel Engagement per Telefon und Mail die Dienstleistungen der Stadt aufrechterhalten haben. Das war eine bemerkenswerte Leistung.“ Für alle Menschen habe es angefangen mit Hinweisen zum Händewaschen und Abstandhalten. Wie das im Alltag umgesetzt wird, war an der neuen großzügigen Sitzverteilung in der Aula der KGS Pattensen zu sehen. Ziel der Vorgaben ist es laut Schumann gewesen, das deutsche Gesundheitssystem nicht zu überlasten. „Seitdem lernen wir jeden Tag dazu. Man weiß noch nicht genug, um das Virus einschätzen zu können.“ Schumann bat um Geduld, auch angesichts von Schutzmaßnahmen, die dem Einzelnen überzogen oder unnötig erscheinen mögen. Viele Menschen hätten Verbesserungsvorschläge. „Ich auch.“ Sie bat aber um Vorsicht: „Es ist immer leicht, im Nachhinein zu urteilen.“ Sorge um große Präsenz von Extremisten: Große Sorge macht der Bürgermeisterin, dass bei der Kritik am Umgang mit der Corona-Pandemie den „Extremen an den Rändern“ sehr viel Raum bei der öffentlichen Meinungsäußerung gegeben werde. Sie persönlich sei dankbar, dass vielerorts der Umgang mit der Pandemie weitgehend besonnen ablaufe. Langfristig sei der jetzt empfohlene und vorgeschriebene Umgang miteinander aber nicht durchzuhalten, sagte sie. „Beziehungen funktionieren auf Dauer nicht auf Distanz.“ Rat muss Sitze in allen Ausschüssen neu verteilen: Einen breiten Raum in der Sitzung nahm die Neuverteilung der Sitze im Verwaltungsausschuss und in den Fachausschüssen ein. Diese war – zumindest von einigen Ratsmitgliedern – mit Spannung und auch Unsicherheit erwartet worden. Die Neuordnung war notwendig geworden, weil die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) Schulenburg die Fraktion mit der Unabhängigen Wählergemeinschaft Jeinsen (UWJ) verlassen hat. Grund waren unterschiedliche Auffassungen zum Bau der neuen Grundschule Schulenburg sowie Kritik der UWG am Umgang innerhalb der Fraktion. Zusammensetzung wird kaum verändert: Letztlich änderte sich aber wenig. Die Fraktionsvorsitzenden – nach der Größe der Fraktion geordnet – benannten, welche Fraktionsmitglieder in welchen Fachausschuss entsandt werden sollen sowie die Stellvertreter. Unter den kleineren Fraktionen UWG, UWJ und Freie Wähler wurden die übrigen Sitze (meist einer, einmal zwei) ausgelost. Wer leer ausging, erhielt einen Sitz als beratendes Mitglied ohne Stimmrecht. Auch die Ausschussvorsitzenden wurden bestimmt, dabei gab es keine Veränderungen. Lediglich Christian Möller (CDU) ist neuer stellvertretender Vorsitzender im Sozialausschuss. Lesen Sie auch: Nach Streit: UWG-Mitglieder verlassen Ratsfraktion mit UWJ Von Kim Gallop