Pattensen: Deutsch-französische Jugendfreizeit zwischen Pattensen und St. Aubin ist abgesagt

Seit mehr als 40 Jahren pflegt die Stadt Pattensen eine Städtepartnerschaft mit St.-Aubin-lès-Elbeuf in der französischen Normandie. Es gibt einen Austausch zwischen den Bürgermeistern, den Schulen, der katholischen Gemeinde und der Feuerwehr. Herzstück der Partnerschaft ist die deutsch-französische Jugendfreizeit, die abwechselnd an attraktiven Ferienorten in Deutschland oder Frankreich stattfindet. Noch bis Dienstag hatte die Stadt Pattensen auf ihrer Homepage um Teilnehmer für die nächste deutsch-französische Jugendfreizeit geworben. Die Fahrt sollte vom 18. bis 28. Juli nach Frankreich führen. Nach einem Hinweis dieser Zeitung sind die Informationen von der Seite genommen worden. Franzosen haben wegen Corona die Fahrt abgesagt: Denn wie die Stadt Pattensen jetzt auf Anfrage bestätigte, haben die französischen Partner nach den Osterfeiertagen wegen der Corona-Krise die Jugendfreizeit abgesagt. Die bereits angemeldeten Kinder und Jugendlichen und die Betreuer seien sofort über die Absage informiert worden, versicherte Stadtsprecherin Renate Riedel. Die Absage sei verständlich, aber besonders schade, weil das Interesse der Jugendlichen in diesem Jahr besonders groß gewesen sei, sagte Katrin Schwarze mit Bedauern. Die Sekretärin von Pattensens Bürgermeisterin Ramona Schumann spricht fließend Französisch und betreut die Aktivitäten der deutsch-französischen Städtepartnerschaft seit vielen Jahren. „Diese Jahr hätten wir zu der Freizeit locker doppelt so viele Teilnehmer mitnehmen können“, sagte sie. Die Teilnahme ist pro Partnerstadt auf jeweils zehn Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 16 Jahren begrenzt. Jugendliche finden sich zu Cliquen zusammen: Das Interesse der Jugendlichen sei immer mal stärker, mal schwächer gewesen, berichtete Schwarze. Sie hat beobachtet, dass sich bei den Freizeiten oft eine deutsch-französische Clique findet. Die Jugendlichen treffen sich dann zwei, drei Jahren bei den Freizeiten wieder. Dann werden sie älter und können oder wollen nicht mehr mitmachen. Dann dauert es wieder, bis sich ein neuer fester Kern bildet. Es sei in den vielen Jahren aber wohl erst eine Freizeit ausgefallen, erinnert sich Schwarze. Damals hätten sich zu wenige Interessenten angemeldet. Daraufhin sei das Programm in Absprache zwischen den Partnern überarbeitet und gestrafft worden. Statt wie zuvor für zwei Wochen, dauert die Fahrt seitdem nur noch eine Woche. Zwei Tage Paris waren eingeplant: In diesem Jahr sollte die deutsch-französische Jugendfreizeit in das Küstenstädtchen Grandcamp Maisy im Departement Calvados führen. Besondere Attraktion für die deutschen Teilnehmer: Für sie waren auf der Rückreise noch zwei Tage Aufenthalt in Paris eingeplant. Wie es weiter gehen soll, sei noch nicht sicher, sagte Stadtsprecherin Riedel. Regulär müsste Pattensen im kommenden Jahr die Freizeit in Deutschland ausrichten. Sie geht aber davon aus, dass die Freizeit in Frankreich stattfinden wird als Ersatz für die jetzt abgesagte Fahrt. Lesen Sie auch: Kreative sollen Städtepartnerschaft bereichern Französischer Pfarrer besucht das erste Mal Pattensen Von Kim Gallop