Pattensen: Im Schloss Marienburg wird Weihnachtsdeko ungenutzt wieder verstaut

Kleine und große Kronen, goldene Schleifen, Eiszapfen, Trompeten, Tannenzweige, Kränze, Girlanden, Rentiere, nahezu menschengroße Nussknacker und ein Einhorn – all das hatten die Geschäftsführer des Schlosses Marienburg, Tania und Nicolaus von Schöning, an Dekorationen besorgen lassen. Sie wollten in Kooperation mit den Designern René Horstmann und Gerald Mayer das Schloss in der Vorweihnachtszeit in eine Wintermärchenlandschaft verwandeln. Coronabedingt wurde daraus nichts. Sämtliches Equipment stand einige Wochen im Schloss herum. Kurz vor Weihnachten kam das Quartett zu einer Besprechung zusammen und nutzte die Gelegenheit, um alles wieder in Kisten zu verstauen. „Jetzt planen wir, die Dekorationen im nächsten Jahr zu nutzen“, sagte Nicolaus von Schöning. Designer entwickeln Idee zur Märchenwelt: Es hätte eine besondere Märchenwelt entstehen sollen. Ein kleiner Weihnachtsmarkt samt umfangreicher Illumination sollte zusätzlich Besucher anlocken. Die Gespräche für die Pläne begannen erst im September. Das Geschäftsführer-Ehepaar trat mit den beiden Designern in Kontakt. „Wir hatten nach einer Thematik gesucht, die mit ihrer Dekoration dem historischen Ort würdig ist“, sagte Mayer. Bei den Überlegungen zum königlichen Haus kamen die beiden Spezialisten schnell auf die Märchenwelt. Sie ließen sich von englischen Schlössern inspirieren, die teils seit vielen Jahren mit ähnlichen pompösen Dekorationen Besucher begeistern. „Es sollte in jedem Zimmer etwas Neues zu entdecken geben und die Leute faszinieren“, erklärte Horstmann. Puppenfiguren in Kleidern sowie diverse Schmuckelemente aus Belgien, den Niederlanden und Estland sollten für ein einmaliges Flair sorgen. „Es wäre nicht nur eine gewöhnliche Dekoration gewesen, sondern eine wahre Installation“, sagte Tania von Schöning. Dekorationen verschwinden bis zum nächsten Jahr in Lagerräumen: Bis in den Dezember hinein hatten sie und ihr Mann gehofft, mit dem Dekorieren beginnen zu können. Das Hygienekonzept mit bestimmten Laufwegen der Besucher stand, doch die verschärften Corona-Maßnahmen zwangen die Verantwortlichen schließlich dazu, die angelieferten Kartons teils ungeöffnet im Schloss liegen zu lassen. Beim Treffen mit Horstmann und Mayer packten alle vier mit an, um die teils sperrigen Dekorationen, beispielsweise das lebensgroße Pferd mit Einhorn, in den Lagerräumen zu verstauen. Mit den Kisten und Kartons war es einfacher: Diese transportierten sie mit Rollwagen ab. Während der Winterferien planen die von Schönings, Kaffee, Kakao und Kuchen am Schloss außer Haus zu verkaufen. Der Verzehr vor Ort ist laut behördlicher Verordnung nicht gestattet. „Das Angebot soll aber nur an schönen Tagen gelten“, betonte Nicolaus von Schöning. Interessierte bat er, sich am besten vor dem Besuch auf der Internetseite unter www.schloss-marienburg.de über die mögliche Öffnung zu informieren. Von Schöning verzichtet auf das Schlagen des Weihnachtsbaumes: Wer das Schloss besucht, wird im Innenhof den in den vergangenen Jahren regelmäßig aufgestellten Tannenbaum vermissen. Von Schöning habe sich im eigenen Wald bereits im Herbst für eine Tanne entschieden, aufgrund der verschärften Coronamaßnahmen aber kurzfristig gegen das Schlagen entschieden. „Jetzt kann der Baum noch ein Jahr im Wald wachsen“, sagte der Geschäftsführer. Von Mark Bode