Pattensen: Personalrat warnt in offenem Brief vor Kürzungen bei Stellen

Haben Einsparungen im Stellenplan eine künftige Überlastung der Angestellten in der Stadtverwaltung im Rathaus zur Folge? Das befürchtet der Personalrat und appelliert jetzt in einem offenen Brief an den Rat der Stadt Pattensen, die von der Verwaltung geforderten Stellen einzurichten und künftig frei werdende Positionen unverzüglich neu zu besetzen. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung sind ihr wichtigstes Gut. Es gilt, ihre Gesundheit zu schützen“, heißt es in dem Brief. Der Rat soll bei jeder Neubesetzung im Rathaus beteiligt werden: Die Ratsinitiative aus den Fraktionen von CDU, UWG, UWJ und Freien Wählern will mehreren von der Verwaltung geforderten Stellen nicht zustimmen, unter anderem für den Stadtbetriebshof und das Gebäudemanagement. Zudem sollen die Ratsmitglieder fortan bei der Besetzung jeder neuen Stelle involviert werden. Der Personalrat befürchtet jedoch, dass dies das Verfahren erheblich verzögere und „in der Konsequenz weitere Mehrarbeit“ verursache. Langfristige Neubesetzungen freier Stellen sollen schon in der Vergangenheit zu Erkrankungen der Angestellten im Rathaus geführt haben. Einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen deshalb die Stadtverwaltung auch schon verlassen haben, heißt es. Der Personalrat sieht die Zusammenarbeit zwischen dem Rat als obersten Dienstherrn und der Verwaltung zurzeit als gestört an. Viele Angestellte hätten das Gefühl haben, dass der Rat der Verwaltung und ihrer Arbeit misstraue, beschreiben es die Arbeitnehmervertreter. „Dies führt unweigerlich zu großer Unsicherheit, teilweise sogar zu Ängsten unter den Mitarbeitenden, ihren Arbeitsplatz zu verlieren“, formuliert der Personalrat. Werden die Kosten für den Personalrat um 50 Prozent gekürzt? Die Ratsinitiative sieht auch vor, die Kosten für den Personalrat 2021 und 2022 von jeweils 9000 Euro um 50 Prozent auf 4500 Euro zu kürzen. Mit dem Geld sollen im wesentlichen Fortbildungen finanziert werden. Der Personalrat ist erst im vergangenen Jahr neu gewählt worden. Drei der insgesamt fünf Mitglieder sind jetzt neu in der Personalvertretung. Doch ein Rechtsanspruch auf Fortbildung bestehe für alle fünf Mitglieder. Allein für die Vermittlung von Grundkenntnissen in nur einem Seminar pro Jahr müssten schon mehr als 6000 Euro aufgewendet werden, erläutert der Personalrat. Tatsächlich hat der Personalrat 2019 lediglich 1426 Euro benötigt. Das könne aber nicht als Maßstab für die künftigen Ansätze im Haushalt gelten, da das Gremium dort nur aus drei Mitgliedern bestand, die kaum Fortbildungen besucht hätten. Durch die Neubildung des Personalrats sind die Kosten im vergangenen Jahr dann bereits auf 8330 Euro gestiegen. Der Doppelhaushalt der Stadt soll inklusive dem Stellenplan in der hybriden Ratssitzung am Donnerstag, 25. Februar, ab 19 Uhr in der Aula der Ernst-Reuter-Schule beschlossen werden. Besucher müssen sich wie üblich vorher im Rathaus unter der Telefonnummer (05101) 10010 anmelden. Von Tobias Lehmann