Pattensen: So geht es dem Model Anke Maßmann in der Corona-Zeit

Eigentlich wollte Anke Maßmann mit ihrem Partner Klaus Heuermann musikalisch hoch hinaus. Das Paar wollte als Deutsch-Rock-Pop-Gruppe Wachgeküsst auf großen Bühnen spielen. Doch daraus wurde bislang nichts. Das Musikprojekt ruht vorerst. „Aber nicht wegen Corona“, sagt die in Pattensen lebende 44-Jährige. Es sei einfach zu wenig Zeit vorhanden gewesen, um kreative Songs schreiben zu können. Lediglich vereinzelt treten die beiden bei Hochzeiten als Musiker auf. Dafür hat die zweifache Mutter eine andere Karriere in den vergangenen Jahren weiter vorangetrieben: das Modeln. Durch die Pandemie habe sie zwar „einige Einbußen“, doch sie erklärt: „Ich will mich nicht beklagen, ich komme gut durch die Krise. Es wäre Jammern auf hohem Niveau.“ Lesen Sie mehr: Beim Videodreh verliebt In den Vorjahren war Maßmann jeweils auf etwa 30 Modenschauen auf Laufstegen im Einsatz. Derzeit gibt es aufgrund der behördlichen Beschränkungen keine solchen Events. Doch sie hat kein Problem damit, die frei gewordene Zeit anders zu nutzen. „Ich habe ein paar Shootings gemacht, damit ich neues Material für Agenturen anbieten kann“, sagt sie. In Pattensen ließ sie sich in der Vergangenheit auch schon ablichten. Zu den besonders ansprechenden Kulissen gehören ihrer Meinung nach die Fachwerkhäuser in der Altstadt. „Da kann man einen netten City-Look präsentieren“, sagt sie. Auch an der Marienburg sei sie schon gewesen. Bis zum 30. Lebensjahr arbeitet Maßmann in einer Apotheke: Als Model ist die gelernte Pharmazeutisch-Technische Assistentin, die bis zu ihrem 30. Lebensjahr in einer Apotheke gearbeitet hatte, bundesweit im Einsatz. Derzeit ist sie aber besonders für einen Teleshoppingsender aktiv, der in Hannover-Vahrenwald Sendungen produziert. Sie präsentiert dabei primär Mode und Schmuck. Als sie sich im vergangenen Jahr einen Zeh gebrochen hatte, war sie mehrere Wochen zum Sitzen verdammt und konnte nur Schmuckstücke in die Kamera halten. Dass der 1,75 Meter groß gewachsenen Frau aufgrund der Corona-Pandemie einige Aufträge weggebrochen sind, nehme sie relativ gelassen hin. „Man muss versuchen, immer positiv zu denken. Es ging bislang beruflich immer weiter. Alte Aufträge gehen, neue kommen.“ Selbstständigkeit birgt auch ein Risiko: Ihr sei bewusst, dass die Selbstständigkeit ein gewisses Risiko mit sich bringe. So mache sie sich auch Gedanken um die Modebranche insgesamt. „Wird es nach Corona noch alle geben? Werden die Unternehmen noch Geld in Werbung investieren können?“ Das sind Fragen, auf die auch Maßmann keine Antworten hat. Doch sie möchte ihre Tätigkeit dennoch nicht missen. „Es macht mir Spaß“, sagt sie. Spaß, mit den Kollegen im TV-Studio zu lachen. „Abends habe ich manchmal im Gesicht deswegen Muskelkater.“ Spaß, sich mittels Kleidung in verschiedene Rollen zu begeben. Mal der strenge Business-Look, mal leger, mal aufreizend. Und Spaß, immer wieder etwas Neues zu erleben, wie beispielsweise ein Shooting in einem Bergwerk. „Klar, die Arbeit kann auch anstrengend sein“, sagt Maßmann. Bei minus 5 Grad Celsius mit einer Bluse bekleidet in der Natur zu stehen und sich immer wieder ablichten zu lassen, sei nicht gerade angenehm. „Aber da muss man mal die Zähne zusammenbeißen.“ Der Wunsch: Einmal in der Südsee einen Werbespot drehen: Einen großen Wunsch für die Zeit nach der Corona-Pandemie hat sie für ihre Laufbahn noch. „So einen Werbespot wie die Raffaello-Werbung in der Südsee würde ich gerne mal drehen.“ Aber sie könne auch damit leben, für die Kasseler Verkehrsbetriebe, den Tourismusverband Lüneburger Heide oder ein Berliner Kaufhaus im Einsatz zu sein. Maßmann gibt zusätzlich zum Modeln noch Blockflötenunterricht – während der Corona-Pandemie allerdings via Videoschaltung. Den Gesangsunterricht, den sie bis zum ersten Lockdown ebenfalls anbot, lässt sie hingegen derzeit pausieren. Im Auto überkommt es sie auf längeren Fahrten öfter mal, dass sie inbrünstig zu Liedern ihrer Playback-CD mitsinge. „Vielleicht kommt die Musik bei uns auch noch einmal wieder in den Fokus, das will ich nicht ausschließen“, sagt Maßmann. Vielleicht geht es für sie und ihren Partner musikalisch dann doch noch hoch hinaus. Von Mark Bode