Region Hannover: Verwaltungen sollen auf geschlechtergerechte Sprache achten

Die Gleichstellungsbeauftragten der Region Hannover und der Städte und Gemeinden haben am Donnerstag Empfehlungen für eine geschlechterneutrale Sprache für die Verwaltungen herausgegeben. In dem Flyer gibt es Vorschläge für sogenannte geschlechtsumfassende Formulierungen. Beispielsweise solle es statt „Rednerliste“ künftig „Redeliste“ heißen. Auf Formularen empfehlen die Gleichstellungsbeauftragten statt „gesetzlicher Vertreter“ „gesetzlich vertreten durch“. Auf die Anrede „Frau“ und „Mann“ soll laut Empfehlung verzichtet werden, künftig sollen nur Vor- und Nachname genannt werden. Immer dann, wenn geschlechtsumfassende Formulierungen nicht möglich sind, empfiehlt das Papier die Verwendung des Gendersternchen, das die Stadt Hannover bereits vor einiger Zeit eingeführt hat. „Nicht immer konsequent umgesetzt“: „Kommunen haben einen Gleichstellungsauftrag“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte der Region, Petra Mundt, zur Veröffentlichung der Empfehlungen. Diesem würden sie nur gerecht, wenn sie auch in ihrem Sprachgebrauch darauf Wert legten, alle Geschlechter gleichermaßen anzusprechen. Zwar werde in den meisten Verwaltungen in der Region Hannover die Doppelform vorgeschrieben, um Frauen und Männer gleichberechtigt anzusprechen. Aber selbst das werde nicht immer konsequent umgesetzt, betont Mundt. Außerdem gebe es Menschen, die sich nicht eindeutig als Frau oder Mann empfänden, diese fühlten sich von der Doppelform diskriminiert. Deshalb sollten die Verwaltungen die geschlechtsumfassende Formulierung verwenden. CDU lehnt die Empfehlungen ab: Die CDU hält von den Empfehlungen gar nichts. „In die gewachsenen Strukturen der deutschen Sprache sollte politisch nicht eingegriffen werden“, sagte der Chef der CDU-Regionsfraktion, Bernward Schlossarek. Der Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit sei zwar richtig. Dennoch solle einer Verwaltung nicht diktiert werden, wie sie zu schreiben und zu sprechen habe. „Die Verwaltungssprache ist bereits kompliziert genug“, betont der CDU-Politiker. Die Empfehlungen machten Behördenbriefe und Formulare noch schwerer verständlich. Die Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten gibt es hier im Internet: www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Soziales/Frauen-und-Gleichstellung/Gleichstellungsbeauftragte-der-Region-Hannover/Gender-Mainstreaming-in-der-Region-Hannover/Geschlechtergerechte-Sprache Lesen Sie auch: So diskutieren die HAZ-Leser über das Gendersternchen Verein Deutsche Sprache: Genderstern - Schostok zum „Sprachpanscher des Jahres" gewählt Von Mathias Klein