Baustelle für neue Grundschule Ronnenberg: Bodenaushub wird am Rodelberg zwischengelagert

So langsam kommt Bewegung in die Großbaustelle im Osten Empeldes. Auf dem ehemaligen C-Platz der Bezirkssportanlage entsteht bis Sommer 2022 eine neue Grundschule. Angrenzend auf dem Schulhof der Marie Curie Schule wird die KGS im gleichen Zeitraum um Räume für die Jahrgänge 5 und 6 erweitert. Der Boden, der für die Neubauten ausgehoben wird, erfordert einen besonderen Umgang. Eigentlich wäre es doch ganz einfach: Ein Bagger hebt den Boden aus, lädt ihn auf einen Lastwagen, und dieser bringt ihn auf eine Deponie oder zur Verfüllung an anderer Stelle. Doch das geht so inzwischen nicht mehr, wie Cord Hennies, Teamleiter Gebäudewirtschaft bei der Stadt Ronnenberg erklärt. So einfach nehme heutzutage keine Deponie mehr Bodenaushub an. Fläche wird am Rodelberg eingerichtet: Der Boden auf dem roten Hartplatz sei „nicht ganz rein“, wie Hennies nach ersten Proben einräumen muss. Auf der benachbarten Laufbahn des A-Platzes konnten zwar bei jüngsten Arbeiten des Bauhofes noch alle Abfälle der niedrigsten Schadstoffklasse (Z0) zugeordnet werden, wie Bauhofleiter Björn Gaschler erzählt. Aber auch das Wissen, ob die Lkw-Ladung von der Laufbahn am A-Platz oder von der Baustelle auf dem C-Platz stammt, reicht für eine fachgerechte Entsorgung nicht aus, wie Hennies erklärt. Das erfordert eine besondere Logistik. Für Empelde heißt das: Es muss eine Fläche her, auf der der ausgehobene Boden zwischengelagert – in der Fachsprache „bereitgestellt“ – wird. Auf dem Baufeld sei einfach zu wenig Platz dafür, erklärt Hennies. Deshalb wird die Bereitstellungsfläche am Rodelberg gegenüber der Kleingartensiedlung eingerichtet. Lastwagen bringen den Aushub dann im Einbahnstraßenprinzip dorthin. Die Anfahrt erfolgt über den Festplatz zwischen den dort aufgestellten Containern hindurch, der Rückweg über die Verlängerung der Straße Am Sportpark. Jeder Haufen wird auf Schadstoffe untersucht: Aber auch dort darf der Boden nicht auf einen großen Haufen gekippt werden. Mehrere kleinere sogenannte Haufwerke müssen gebildet werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass sich die Erde je nach Aushubstelle nicht zu sehr mit anderen vermischt. So kann verhindert werden, dass nicht mehr Boden als notwendig verunreinigt wird und die Menge des belasteten – und teurer zu entsorgenden – Aushubs kann begrenzt werden. Danach muss jeder Haufen einzeln auf Schadstoffe untersucht und je nach Belastung einzelnen Schadstoffklassen zugeordnet werden. „Nur dann nehmen die Deponien den Boden an“, sagt Hennies. Nach Beendigung der Erdarbeiten und Entsorgung der Haufen ist für die Fläche bereits die nächste Verwendung geplant: Hier soll ein Sportgarten entstehen. Unter anderem werden dort ein neues Vereinsheim für den TuS Empelde und mehrere Spielflächen errichtet, die für den Grundschulneubau ebenfalls weichen müssen. Von Uwe Kranz