Ronnenberg: Hoffnung auf Rückkehr des Bibers in Ihme-Roloven

Derzeit ist Rainer Tubbe häufig an der Ihme-Brücke unweit der Kückenmühle in Ihme-Roloven anzutreffen. Der Vorsitzende des Nabu-Ortsverbandes sorgt sich um den Biber, der wenige Meter flussaufwärts einen Damm errichtet hatte. Ende Januar war während einer Kartierung festgestellt worden, dass der Damm, der seit 2018 Bestand hatte, zerstört worden war. Seither wartet Tubbe darauf, dass der seltene Nager mit einem Neubau beginnt. Der Naturschutzbeauftragte ist zuversichtlich: Die nächsten drei Wochen sind für Tubbe, der auch Naturschutzbeauftragter der Stadt Ronnenberg und der Region Hannover ist, entscheidend. Sollten sich bis dahin keine Anzeichen für einen Neubau ergeben, müsse wohl damit gerechnet werden, dass der Biber den Standort aufgegeben hat, sagt Tubbe. Er sei aber zuversichtlich, dass das Tier im Umfeld der Kückenmühle noch gegenwärtig ist. Im Januar hatte es zunächst den Anschein gemacht, als habe der Biber den Mut nicht verloren und unmittelbar nach der Zerstörung des Damms mit neuen Bemühungen begonnen. Die ersten Neukonstruktionen sind inzwischen aber wieder verschwunden. Tubbe macht dafür den hohen Wasserdruck infolge starker Regenfälle in den vergangenen Wochen verantwortlich. Dagegen konnte der Biber nicht anbauen, ist er sich sicher. Ihme führt sehr viel Schlamm mit sich: Auf den hohen Wasserstand deuteten auch die Flächen an den Ufern der Ihme hin, die stark verschlammt seien, meint Tubbe. Bei hohem Wasserstand, transportiere die Ihme auch immer eine große Menge an Boden flussabwärts, moniert er. Das habe unter anderem zur Ursache, dass sogenannte Schlammfänge bei Holtensen zu Biotopen erklärt worden seien, deshalb nicht mehr ausgebaggert werden und somit keinen neuen Schlamm mehr binden könnten. Für die Fische sei dies ein Zustand, als ob Menschen dauernd im Nebel leben müssten, beschreibt der die Situation der Wassertiere. Spuren, die Tubbe im weiteren Umfeld des früheren Damms entdeckt hat, sprechen für ihn dafür, dass der Biber noch immer auf seine Chance wartet, ein neues Bauwerk zu errichten. Frische Frassspuren im potenziellen Bewegungsradius des Tieres bestätigten ihm zumindest, dass ein Biber im weiteren Umfeld der Brücke aktiv ist. Keinen Hinweis habe er indes in den vergangenen Wochen darauf gefunden, dass menschlicher Einfluss zur Zerstörung des alten Damms geführt habe. Die maßgeblichen Konstruktionen des Bibers, wie der Bau und der Damm, sind gesetzlich geschützt. „Hier ist auch die soziale Kontrolle viel zu groß“, sagt der Naturschutzbeauftragte. „Ständig kommen hier Leute vorbei, die jeden sofort sehen würden, der sich am Damm vergreift.“ Zumal das ganze Dorf sehr an dem Biber hänge, wie Tubbe versichert. Lesen Sie auch: Der Biberdamm an der Kückenmühle ist gebrochen Biber lässt sich in der Ihme nieder Alle aktuellen Themen aus Ronnenberg unter haz.de/ronnenberg. Von Uwe Kranz