Die Aufregung bei Karl-Friedrich Seemann ist groß. Der Vorsitzende des Heimatbundes Ronnenberg hatte nur wenige Tage zuvor am Hagentor eine Hinweistafel mit Erläuterungen zu historischen Daten enthüllt. Vermutlich in der Nacht zu Sonntag haben bislang unbekannte Sprayer die nebenstehende Sandsteinstele mit einem Zeichen beschmiert, das möglicherweise einen sogenannten Tag – eine Sprayer-Unterschrift – darstellen könnte.
Seemann weist darauf hin, dass es sich bei dieser Schmiererei in seinen Augen nicht nur um die Sachbeschädigung einer städtischen Anlage handelt, sondern um die Schändung eines Kulturdenkmals. Die Stele war im vergangenen November aus Anlass der 1050 Jahre zurückliegenden ersten urkundlichen Erwähnung Ronnenbergs aufgestellt worden.
Farbe lässt sich vom Naturstein nur schwer entfernen
Misslich ist zudem, dass die Sprühfarbe von dem porigen Naturstein nur sehr schwer zu entfernen ist, falls es überhaupt möglich ist. Fachbereichsleiter Wolfgang Zehler erklärte, er müsse sich zunächst mit den Fachleuten der Stadtverwaltung beraten, welche Maßnahmen zu ergreifen seien, um das schwarze Muster von dem Stein zu entfernen.
Derweil hofft Seemann auf die Unterstützung von Zeugen, infrage kommen möglicherweise Besucher des Stadtfestes. Hinweise nimmt dsas Polizeikommissariat Ronnenberg unter Telefon (05109) 5170 entgegen. Auch Beobachtungen bezüglich der Urheber zahlreicher weiterer ähnlicher Hinterlassenschaften im Stadtgebiet werden dort angenommen.
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Von Uwe Kranz