Ronnenberg. Konstituiert sich der Seniorenbeirat unter freiem Himmel?

Der ältere Teil der Ronnenberger Bevölkerung hat einen Hinweis darauf geliefert, dass ihm die lokale Politik und seine eigene Interessenvertretung offenbar wichtiger ist, als dies bei der Jugend in der Stadt der Fall ist. Während die Wahlbeteiligung für das Jugendparlament im vergangenen Oktober bei etwas mehr als 6 Prozent lag, nahmen an der Wahl des Seniorenbeirats 30,92 Prozent der Bürger teil, die 60 Jahre und älter sind. Zur Wahl für den Seniorenbeirat standen genauso viele Kandidaten wie es Sitze in der Seniorenvertretung gibt. Damit haben alle elf aufgestellten Kandidaten automatisch einen Sitz im Beirat erhalten. Jetzt steht das genaue Wahlergebnis fest. Fraglich ist unter dem Eindruck der Corona-Krise allerdings, wann und wo sich das neue Gremium zu seiner konstituierenden Sitzung treffen wird. Kurzsitzung unter freiem Himmel zum Start? Für Bürgermeisterin Stephanie Harms ist die Planung der ersten Sitzung nicht einfach, zumal alle der neu gewählten Beiratsmitglieder zur Risikogruppe gehören, die besonders gefährdet ist, an dem Coronavirus schwerer zu erkranken. Eine Zusammenkunft in einem Sitzungszimmer des Rathauses, wie sie normalerweise vorgesehen ist, ist ohne eine Gefährdung der Beiratsmitglieder somit kaum möglich. Allerdings muss laut Satzung die konstituierende Sitzung bis spätestens 29. April erfolgt sein. Für Harms ist es deshalb denkbar, dass die Pflichtveranstaltung deutlich verkürzt wird und Tagesordnungspunkte, die nicht zwingend vorgeschrieben sind, auf spätere Sitzungen verschoben werden. Außerdem könnten die elf Beiratsmitglieder in der großen Aula der Marie-Curie-Schule zusammenkommen und sich darin möglichst weit verteilen, schlägt Harms vor. Auch könnte sich – das allgemeine Einverständnis aller Beteiligten vorausgesetzt – nur die Mindestzahl der Seniorenvertreter zur ersten Sitzung treffen. Denkbar wäre auch, dass sich eine solche Kurzsitzung bei gutem Wetter unter freiem Himmel abspielen könnte, um einen engen Kontakt der Teilnehmer in einem geschlossenen Raum zu vermeiden. Das Wahlergebnis im Einzelnen: Fest steht, dass neben dem neuen Beiratsmitglied Christian Scholz aus Ronnenberg zehn Personen dem neuen Seniorenbeirat angehören, die bereits in der ersten Wahlperiode schon dabei waren. Die Auszählung der 1206 gültigen Stimmzettel, die während der vierwöchigen Briefwahl im Rathaus eingegangen sind, ergab folgendes Ergebnis: Wahlbereich 1 – Doris Eickemeyer (629 Stimmen), Jürgen Kruse (257), Friedrich Haeseler (230), Karin Meyer (201), Christian Scholz (139), Manfred Scholz (103). Wahlbereich 2 – Achim Bollmann-Oberlein (142), Ulf Norloch (127), Otmar Haas (106), Wilfried Breipohl (105) und Udo Witt (97). Das detaillierte Wahlergebnisergebnis ist auf der Internetseite der Stadt Ronnenberg unter ronnenberg.de/seniorenbeiratswahl2020 veröffentlicht. Lesen Sie auch: Zweijährige Amtszeit des Seniorenbeirats endet Ronnenberger Senioren wählen neuen Beirat Alle aktuellen Themen aus Ronnenberg unter haz.de/ronnenberg. Von Uwe Kranz