Heckmeck, Skyjo und Illusion: Spieletipps von Dorle Burgdorf für Hühner und Farbenfreunde

Dorle Burgdorf hat entschieden etwas gegen Langeweile. Sie ist Initiatorin der Brettspielgruppe in Seelze-Letter. „Für mich ist das Spielen eine perfekte Freizeitgestaltung“, sagt sie. Burgdorf kennt sich aus auf dem Markt der Gesellschaftsspiele. Auf den Spielwarenmessen war sie vor Corona Stammgast, und sie hat viele gute Kontakte zu den Verlagen. Ihre Brettspieler können derzeit keine neuen Spiele testen. Aber Dorle Burgdorf gibt unseren Lesern gerne Spieletipps. Skyjo – je mehr Minus, desto besser: Skyjo ist ein Kartenspiel ohne Spielbrett, bequem an jedem größeren Tisch zu spielen. Die Grundversion ist schnell zu lernen, fordert ein bisschen das strategische Denken und bringt richtig Schwung in die Runde. Jeder Spieler erhält verdeckt zwölf Zahlenkarten. Jede Karte hat einen Wert zwischen minus Zwei und plus Zwölf. Minus ist in diesem Fall perfekt, denn am Ende kommt es darauf an, möglichst wenige Punkte vor sich liegen zu haben. Die zwölf Karten werden in drei Reihen mit je vier Karten vor jedem Spieler ausgelegt. Jeder deckt zwei beliebige Karten auf. Nicht verteilte Karten sind der Nachziehstapel. Die oberste Karte wird umgedreht, sie bildet den Anfang des Ablagestapels. Der Spieler mit den höchsten Kartenwerten beginnt. Er zieht eine verdeckte Karte vom Nachziehstapel, dreht sie offen um und entscheidet, ob er sie gegen eine Karte vor sich eintauscht oder ob er sie verwirft und auf den Ablagestapel legt. Wer eine Zwölf vor sich liegen hat und eine Zwei zieht, wird sich schnell entscheiden können. Der nächste Spieler in der Runde hat die Wahl, die abgelegte Karte zu nehmen oder eine verdeckte vom Nachziehstapel zu nehmen. Mit jeder Spielrunde werden mehr und mehr Karten vor den Spielern offen gelegt und ausgetauscht. Die Möglichkeit, Reihen mit Karten der gleichen Werte zu bilden, erhöht die Spannung. Wann ist die Runde beendet? Wenn der erste Spieler seine letzte Karte umdreht und jeder seine Augen zählt. Das Spiel wird über mehrere Runden gespielt und endet, wenn ein Spieler die Grenze von 100 Punkten überschreitet. „Das ist ein flottes Spiel mit einfachen Regeln, bei dem man gar nicht aufhören möchte“, sagt Dorle Burgdorf. Illusion – nichts für Farbenblinde: Dieses Kartenspiel ist Burgdorfs Geheimtipp. „Hier muss man seinen Augen trauen und Farben gut erkennen“, erklärt sie. Illusion ist ein Schätzspiel – aber defintiv nichts für Menschen mit einer Rot-Grün-Sehschwäche. Und es wird jenen eher keinen Spaß machen, die den Kreis vor lauter Farben nicht erkennen. Auf jeder Karte sind geometrische Muster aufgedruckt, die Flächen zwischen den Linien sind Farbfelder mit Gelb, Blau, Grün und Rot. Die Muster sind so irritierend, dass jeder Spieler nur schätzen kann, wie viel Gelb oder Grün eine Karte enthält. Die Prozentzahlen stehen auf der gut gehüteten Rückseite. Spieleröffnung ist eine Karte mit einem blauen, roten, grünen oder gelben Pfeil auf der Vorderseite. Sie gibt die Farbe an, um die es gehen soll, beispielsweise Blau. Der erste Spieler muss daneben eine Karte anlegen, die möglichst wenig Blau enthält – es geht in der Reihe von wenig bis ganz viel Blau. Je mehr Karten liegen, desto schwieriger wird es für die Spieler, ihre wild gemusterte Karte genau an der richtigen Stelle in der Reihe zu platzieren. Wer dran ist, darf Zweifel am Zug des Vorgängers anmelden, und alle Karten werden umgedreht. Ist der Zweifel berechtigt und die Farbwerte liegen wo auch immer nicht richtig in der Reihe, gewinnt der Zweifler die Runde und darf die Pfeilkarte behalten. Liegen die Werte aber korrekt, geht die begehrte Pfeilkarte an jenen Spieler, der die letzte Karte in die Reihe gelegt hat. Wer drei Pfeilkarten hat, gewinnt das illusionsreiche Spiel. Skyjo ist im Magilano Verlag erschienen. Es kann ab acht Jahren und mit zwei bis acht Personen gespielt werden. Die Grundversion Skyjo und die rasantere Variante Skyjo Action kostet rund 15 Euro. Illusion ist geeignet für Spieler ab acht Jahren. Es ist 2018 im Nürnberger Spielkarten Verlag erschienen und kostet rund zehn Euro. Es kann zu zweit oder mit der ganzen Familie gespielt werden. Heckmeck am Bratwurmgrill kostet je nach Ausführung zwischen neun und 30 Euro. Es ist im Zoch Verlag erschienen, geeignet ab acht Jahren und spielbar für zwei bis sieben Teilnehmer. Die Varianten heißen Heckmeck Junior (ab fünf Jahre), Barbecue, Extrawurm und Deluxe. Ran an den Grill: Heckmeck am Bratwurmeck: Dieses Würfelspiel ist eine Kniffel-Variante und entworfen für ganz schlaue Hühner. Es bringe Jüngeren und Älteren Spaß und könnemit der ganzen Familie gespielt werden, sagt Burgdorf. Die Spielmitte ist ein Grill mit 16 Portionen köstlich gegarter Bratwürmer. Jede Portion hat einen Wert zwischen 21 und 36. Diese Portionen gilt es zu erobern. Und weil Hühner zänkisch sind, darf sogar bei den Mitspielern stibitzt werden. Beim ersten Wurf eines Spielers kullern acht Würfel über den Tisch. „Man nimmt identische Würfelsymbole aus seinem Wurf heraus und würfelt mit den verbleibenden Würfeln weiter“, sagt Burgdorf. Erreicht die Gesamtsumme der beiseite gelegten Würfel den Wert einer Bratwurmportion, kann der Spieler sie vom Grill oder vom Tisch der anderen Hühner wegpicken. Wer gewinnt? Natürlich das Federvieh mit den größten Portionen. Aber Achtung: Es gibt auch fatale Fehlwürfe. Das Glück liegt irgendwo zwischen Risiko und Sicherheit. „Es ist ein lustiges Zockerspiel“, verspricht Burgdorf. Im Verlauf kann das Warten bis zum nächsten eigenen Wurf zwar etwas dauern. Aber als Starter oder am Ende eines längeren Spieleabends ist Heckmeck am Bratwurmeck bestens geeignet. Lesen Sie auch HAZ Freizeit-Newsletter "Mal raus" gibt jeden Mittwoch neue Tipps aus der Region Hannover Sudoku, Kreuzworträtsel, Ravensburger Puzzle auf HAZ.de Was tun in der Corona-Krise: Spiele, die auch online funktionieren Von Heike Baake und Markus Holz