Seelze: Bleibt Tempo 30 in Lohnde und Gümmer?

Die Region Hannover will einige Ortsdurchfahrten in Seelze sanieren. Dann würden auch bereits wegen Straßenschäden angeordnete Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 30 Kilometer pro Stunde neu bewertet, sagte Regionssprecher Klaus Abelmann. „Ich gehe davon aus, dass der Grund für ein Tempolimit entfällt, wenn die Straße wieder fit gemacht wird.“ Dafür sei aber die Stadt Seelze zuständig, die als untere Verkehrsbehörde die Anordnungen in Eigenregie erlassen habe. In Seelze sieht man das allerdings anderes. Die Stadt gehe dagegen davon aus, dass die Region Hannover für die Festlegung des Tempolimits zuständig ist, sagte Stadtsprecher Carsten Fricke auf Anfrage. Das Tempolimit wird von einigen Seelzern begrüßt, gefällt aber nicht allen. So hatte ein Bürger von der Stadt wissen wollen, ob es ein Konzept gebe, die „angeblichen Straßenschäden“ zu beseitigen, um „die sinnlosen Beschränkungen wieder zu entfernen“. Ortsdurchfahrt Gümmer ist in schlechtem Zustand: Nächstes und übernächstes Jahr steht die Ortsdurchfahrt Gümmer (K 356) auf dem Programm der geplanten Straßenbauarbeiten. Die Region schätzt den Zustand der Straße größtenteils als desolat ein. Zusätzlich müsse die Führung der Radfahrer optimiert und die Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut werden. Die Kosten werden auf insgesamt rund 2,9 Millionen Euro geschätzt, von denen circa 1,7 Millionen Euro vom Bund gefördert werden. Denn in dem Programm geht es nicht nur um die Wiederherstellung verschlissener Fahrbahnen, sondern auch um die Schaffung eines Vorrangnetzes für den Radverkehr. In Gümmer ist für weite Teile der Ortsdurchfahrt eine Tempo-30-Zone ausgewiesen. Auch in Döteberg und Seelze wird gebaut: Ebenfalls 2023 soll an der K 251 der Bau des lange geforderten Radwegs zwischen Kirchwehren und Döteberg beginnen. Für die zwei Kilometer lange Strecke rechnet die Region mit Kosten von 1,2 Millionen Euro, von denen 600.000 Euro aus dem Fördertopf kommen. 2023 wird auch der östliche Abschnitt der Hannoverschen Straße (K356) in Angriff genommen. Der westliche Teil war bereits in den vergangenen Jahren saniert worden. Vorgesehen ist der Abschnitt zwischen Humboldtstraße und Tankstelle am östlichen Ortsausgang. Dabei soll auch die Führung des Radverkehrs verbessert sowie die Parksituation neugeordnet werden, wodurch insgesamt eine städtebauliche Aufwertung erreicht werden soll. „Das Planfeststellungsverfahren läuft noch in diesem Jahr“, sagte Stadtsprecher Fricke. Eine Überlegung werde dabei sein, ob die Stadt Flächen ankauft, etwa um bessere Möglichkeiten für Fahrradfahrer zu schaffen. Lesen Sie auch Land stoppt Tempo-30-Projekt der Region Hannover für rund 100 Straßen Lohnde steht 2024 und 2025 auf dem Programm: In zwei Abschnitten soll die Ortsdurchfahrt Lohnde (Calenberger Straße, K 356) für zusammen rund 5 Millionen Euro (mögliche Förderung: 3 Millionen Euro) überarbeitet werden. Verbessert werden soll neben der Tragfähigkeit der Fahrbahn auch die Entwässerung der Straße sowie die Führung des Radverkehrs als Bestandteil des Vorrangnetzes. Die Sanierung soll in den Jahren 2024 und 2025 erledigt werden. Auf der Calenberger Straße gilt größtenteils ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde, das Mitte 2018 wegen der Schäden an der Fahrbahn eingeführt wurde. Zuvor hatte sich der Ortsrat mehrere Jahre lang vergeblich für die Geschwindigkeitsreduzierung eingesetzt. Von Thomas Tschörner