Seelze: Containerbau der Regenbogenschule kann nicht versetzt werden

Wenn die Regenbogenschule in Seelze um einen Neubau erweitert wird, muss ein Teil der Schüler in einem Übergangsbau unterrichtet werden. Um Platz dafür zu schaffen, will die Stadt vier Roteichen fällen. Dagegen hatten nicht nur Schüler, sondern auch Seelzes Naturschutzbeauftragter Willi Raabe und Grünen-Fraktionschef Knut Werner protestiert – und die Stadtverwaltung aufgefordert, den Container einfach ein paar Meter zu versetzen. Jetzt nennt die Verwaltung neue Details, warum der Modulbau nicht einfach woanders errichtet werden kann. Die Pflanzung neuer Bäume hatte die Stadt bereits versprochen. „Auf dem Schulhof der Regenbogenschule wird ein Interimsgebäude in Modulbauweise entstehen, welches während der Sanierungsarbeiten im Altbau der Regenbogenschule einen adäquaten Klassenraumersatz bietet“, erklärt Michael Pietsch, Leiter des Teams Grundschulen der Stadt. Dafür würden rund 1200 Quadratmeter Bruttogrundfläche benötigt. Wegen der Größe des Interimsgebäudes käme nur der südliche Schulhofbereich infrage. Bäume würden auf jeden Fall beschädigt werden: Die Stadtverwaltung habe zuletzt am Montag unter Beteiligung eines Baumsachverständigen noch einmal geprüft, ob eine Bebauung der südlichen Grundstücksgrenze möglich wäre, teilt Stadtsprecher Carsten Fricke mit. Dagegen hätten unter anderem baurechtliche Gründe gesprochen. Doch selbst bei einer Nutzung dieser Fläche im Bereich der Hecke würde das Interimsgebäude nur zwei bis drei Meter nach Süden gerückt. Damit stünde es nur rund zwei Meter von den Baumstämmen entfernt, die deshalb im Kronen- und Wurzelbereich zurückgeschnitten werden müssten. Dadurch würden aber die Eichen zu stark geschädigt werden. Andere Standorte sind nicht erlaubt: Das südlich an den Schulhof angrenzende Grundstück kommt auch nicht infrage, weil es im Bebauungsplan als Zuwegung zur Erschließung für die östlich gelegenen Mehrfamilienhäuser sowie für öffentliche Parkplätze ausgewiesen ist und sich dort eine Wertstoffsammelstelle befindet. Eine Überplanung dieses Grundstücks oder auch nur einzelner Bereiche dieses Grundstücks seien nach geltendem Baurecht nicht zulässig, da über die Fläche ein Geh-, Fahr- und Leitungsrecht für die dahinterliegenden Wohnhäuser besteht und es deshalb nicht überbaut werden dürfe, teilt die Stadt mit. Vor einer Überplanung auch nur eines Teils dieser Fläche – etwa im Bereich der aktuellen Wertstoffsammelstelle und der Stellplätze im nördlichen Bereich – müsste eine Änderung des Bebauungsplans erfolgen. Dies würde wegen der Dauer des Verfahrens zu erheblichen Verzögerungen für die dringend erforderliche Errichtung des Interimsgebäudes und damit der gesamten Sanierung der Grundschule führen. Zudem würde geltende Rechte der Anwohner eingeschränkt. Von Thomas Tschörner