Seelze: Geschlossene Fitnessstudios: So halten sich Seelzer im Lockdown fit

Normalerweise packen Petra (56) und Andreas Courenti (56) aus Gümmer ihre Sporttasche bis zu viermal in der Woche. Zum Feierabend besuchen sie dann das Fitnessstudio Balance. Im Lockdown bleiben dort allerdings die Türen verschlossen, und das Ehepaar musste eine Alternative zu Muskelaufbau und Konditionstraining im Studio finden. Nun versuchen die beiden täglich, einen bis zu zehn Kilometer langen Spaziergang zu machen. „Wir gehen am Kanal entlang, auch mal in den Almhorster Wald oder entlang der Felder“, erzählt Petra Courenti. Ein bisschen sei das natürlich auch vom Wetter abhängig – und manchmal würde die Motivation auch nur für eine kleine Runde im Ort reichen. Lesen Sie auch Birgitt Sebesta macht Kellerraum zum Fitnessstudio Spaziergänge geben Raum für Gespräche: Egal wie oft oder wie lange die Courentis draußen sind, für sie ist es ein Ausgleich zur Bürotätigkeit im Homeoffice und eine Abwechslung im Lockdown. „Wir sitzen den ganzen Tag am Schreibtisch, mit den Spaziergängen haben wir wenigstens etwas Bewegung“, erklärt Petra Courenti. Darüber hinaus bieten die gemeinsamen Spaziergänge dem Ehepaar ausreichend Ruhe und Raum, um den Tag zu verarbeiten. Manchmal, so die Ehefrau, würden sie die Zeit für Gespräche nutzen, ein anderes Mal auch schweigend die Natur genießen. Der Spaziergang am Kanal mache bei schönem Wetter wegen der vorbeifahrenden Schiffe Lust auf Urlaub. Der ließe zwar bedingt durch die Pandemie noch auf sich warten, aber mit dem täglichen Ausflug in die Natur sei der Alltag besser auszuhalten. Muskelaufbau mit Konservendosen: Auch Monika Zielke (59) aus Seelze hat für sich einen Weg durch den Lockdown gefunden. Sie nimmt auch jetzt regelmäßig am Bewegungsangebot des Tanzcentrum Kressler in Garbsen teil. Das Onlineangebot reicht dort inzwischen vom Yogamattentraining bis hin zu verschiedenen Fitnessprogrammen. „Ich versuche täglich, eine halbe bis zu einer Stunde einzubauen, muss aber auch mal meinen inneren Schweinehund überwinden“, verrät sie. Alternativen zu Hanteln hat die Seelzerin im Haushalt gefunden: Sie setzt beim Muskelaufbau stattdessen auf Konservendosen oder Wasserflaschen. Da sie im Homeoffice arbeite, habe sie noch weniger Bewegung als an normalen Bürotagen. Manchmal, je nach Wetterlage, geht die Seelzerin zusätzlich auch joggen. Bewegung und Fitness seien ihr für das eigene Wohlbefinden sehr wichtig. „Ich möchte fit und beweglich sein und gut damit alt werden“, erklärt sie. Und von diesem Ziel will sich Zielke auch nicht von dem Lockdown abbringen lassen. Von Heike Baake