Seelze: Günter Röhrbein ist seit 67 ehrenamtlich aktiv in Dedensens Sportverein, Grundschule und Kirche

Günter Röhrbein ist 81 Jahre alt. Seit 67 Jahren ist er ehrenamtlich in seiner Gemeinde aktiv. Besonders lagen ihm immer der Sport und die Kinder am Herzen. „Nur wenn man eine tolle Familie im Hintergrund hat, kriegt man das alles auf die Reihe“, sagt Röhrbein rückblickend. In seiner Ehefrau Ingrid, die er 1969 heiratete, fand er einst eine Partnerin, für die es ebenso selbstverständlich war, sich für andere einzusetzen. Auch heute als Witwer und Rentner engagiert sich Röhrbein noch in Vereinen und Kirche. Seit 1952 im Sportverein aktiv: Sport war immer sein großes Anliegen. Als jugendlicher Turner nahm er selbst an Landesmeisterschaften teil und war viele Jahre als Kampfrichter tätig. Im Alter von 14 Jahren übernahm Röhrbein sein erstes Ehrenamt. „Meine Eltern haben mir so etwas nicht vorgelebt“, erzählt er. Nur sein Großvater habe sich ehrenamtlich eingebracht und nach dem Krieg in der Viehzählung und Verwaltung mitgewirkt. 1952 fing Röhrbein an, sich im Sportverein (SV) Dedensen zu engagieren. „Außer beim Fußball war ich im Laufe der Jahre in allen Gruppen als Übungsleiter tätig.“ Eltern-Kind-Turnen, Kinder- und Jedermannturnen, Gymnastik, Wirbelsäulengymnastik und Sportwart – sogar in Gümmer und Schloß Ricklingen half er als Übungsleiter aus. „Im alten politischen Kreis Neustadt war ich auch viele Jahre als Jugendleiter tätig“, erzählt Röhrbein. Bis vor Kurzem oblag ihm noch die Betreuung der Dedenser Jugendlichen, die den Jugendraum Diele nutzten. Umfangreiche Aufgaben als Vorsitzender: Als Vorsitzender leitete Röhrbein von 1994 bis 2010 den SV Dedensen und übernahm dadurch zahlreiche Aufgaben fernab von aktiver sportlicher Betätigung. „Ich habe die Sparten koordiniert und hatte einen Blick auf das Finanzielle“, berichtet er. Viel Schriftverkehr sowie Aufgaben rund um die Themen Finanzamt, Steuern und Spenden gehörten ebenfalls zu seinem Aufgabenbereich. An seine Nachfolgerin Andrea Kolbien übergab er damals eine drei DIN-A4-Seiten lange Beschreibung der Aufgaben des Vorsitzenden. Röhrbein bringt Kindern das Schwimmen bei: Wo Hilfe benötigt wurde, war Röhrbein anzutreffen. Auch bei der Organisation der Dorf- und Erntefeste brachte er sich tatkräftig ein. Fast sechs Jahre lang begleitete er die jeweilige vierte Klasse der Grundschule zum Schwimmen nach Letter. „Da konnten manchmal sieben Kinder noch nicht schwimmen. Das habe ich ihnen dann beigebracht“, sagt Röhrbein erfreut. Da es im Qualle-Bad keinen Sprungturm gab, ließ er es sich nicht nehmen, mit den Kindern nach Wunstorf zu fahren, damit sie sich dort den Sprung vom Dreimeterturm bestätigen lassen konnten. „Das war ja für ihr Abzeichen sehr wichtig, sonst wäre der Schwimmunterricht umsonst gewesen.“ Nein zu sagen fiel ihm schwer: Die Organisatoren der Grundschule hatten in Röhrbein einen verlässlichen Partner, der als Begleitung zu Zooausflügen oder auch mal bei einem Landheimaufenthalt eingesetzt werden konnte. Abwechselnd mit seiner Ehefrau Ingrid unterstützte er ein Leseprojekt, bei dem Viertklässler in den beiden Dedenser Kindergärten vorlasen. Bei allen Tätigkeiten stand für Röhrbein immer der Kontakt zu den Menschen im Vordergrund. Warum er seine Ehrenämter ausgeführt hat, dafür hat er keine Erklärung: „Ich bin einfach so in alle Aufgaben reingerutscht. Das Wort Nein kenne ich nicht.“ Sie arbeiten ehrenamtlich in Vereinsvorständen, engagieren sich in Arbeitskreisen und Ortsvereinen, unterstützen Selbsthilfegruppen und sind in Kirchen aktiv. Sie investieren Zeit, bringen sich mit ihrer Arbeitskraft, Kreativität und Motivation ein, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten. Für sie ist ihr unentgeltlicher Einsatz selbstverständlich. In unserer Lokalserie „Ehrenamt in Seelze“ stellen wir Menschen vor, die sich mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit für das Gemeinwohl einbringen. Sie berichten von ihren Erfahrungen, Aufgaben und Erfolgserlebnissen. Weitere Teile unserer Ehrenamtsserie: TuS-Vorsitzende Sonja Gakis hat viel Arbeit Dorle Burgdorf ist Gründerin der Brettspieler Horst-Dieter Weindl investiert viel Zeit in den Schützenverein Melanie Vockeroth lebt für die Musik Von Heike Baake