Seelze: SPD sucht einen Bürgermeisterkandidaten

Um einen Kandidaten für die Nachfolge von Bürgermeister Detlef Schallhorn, der bei der nächsten Kommunalwahl nicht mehr antritt, zu küren, hat die SPD Seelze eine Findungskommission eingerichtet. Das elfköpfige Gremium aus Vertretern des Ortsvereins und der Ratsfraktion soll mit allen Kandidaten Gespräche führen und dem Ortsverein einen Vorschlag zur Abstimmung vorlegen, sagte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Reinhold Heinz. Darüber soll dann bei einer Mitgliederversammlung im Februar entschieden werden. Bereits 2014 hatte die SPD eine derartige Kommission eingerichtet, die dann letztlich Alexander Masthoff auf den Schild hob, der sich jedoch dem Amtsinhaber Detlef Schallhorn geschlagen geben musste. Mischung aus Experten und erfahrenen Wahlkämpfern: „Bei der Zusammenstellung der Kommission sollten Experten für die Seelzer Zukunftsthemen Bau, Verkehr und Bildung und erfahrene Wahlkämpfer vertreten sein“, sagt Heinz. Neben dem Ortsvereinsvorsitzenden gehören dem Gremium seine Stellvertreter Thorsten Massinger und Michaela Dumke sowie der Finanzverantwortliche Marc Alves und Schriftführer Marc Wiesner an. Die Vertreter der SPD-Ratsfraktion in der Findungskommission sind Wilfried Nickel, Lutz Kapitza, Erhard Klein, Heinrich Aller, Susanne Richter und Johannes Seifert. „Wir haben die Belastung Einzelner durch andere Themen berücksichtigen müssen.“ So sei SPD-Fraktionschef Alexander Masthoff mit der Vorbereitung des Haushalts beschäftigt und habe deshalb nicht zur Verfügung gestanden. Der Ratsvorsitzende Alfred Blume wiederum ist als Technischer Einsatzleiter der Region Hannover mit dem Aufbau des Corona-Impfzentrums auf dem Messegelände beschäftigt. Letztlich sei die Partei aber zu einer qualifizierten Kommission gekommen, freut sich Heinz. Interessenten können sich noch bewerben: Die SPD habe ein Anforderungsprofil entwickelt, um den Kandidaten zu finden, der Seelze professionell sowie mit frischem Wind und abseits ausgetretener Pfade voranbringe. „Viele haben den Eindruck, dass in der Vergangenheit sehr viel verwaltet worden und der gestalterische Aspekt zu kurz gekommen ist.“ Bislang gebe es drei Interessenten. Namen wollte Heinz noch nicht nennen. Auch nicht, ob Masthoff, über dessen erneute Kandidatur spekuliert wird, sich wieder zur Wahl stellen will. Einer der Kandidaten sei ein in der Stadt bekannter Name, der schon lange kommunalpolitisch aktiv ist, sagte Heinz. Ein weiterer Kandidat habe seine Wurzeln in der Stadt, habe aber über den Tellerrand hinausgeschaut und arbeite woanders. Dazu käme eine Frau, die nicht aus Seelze stammt, aber in einer vergleichbaren Stadt eine höhere Verwaltungsposition innehabe. „Das ist ein buntes Feld, wir brauchen uns nicht verstecken.“ Heinz betont, dass die SPD noch auf der Suche nach weiteren Interessenten sei. Bis Ende Januar könnten sich Bewerber noch per E-Mail an reinhold.heinz@spd-seelze.de melden. Mitglieder entscheiden über Kandidatur: „Wir suchen Kandidaten, die Ideen für Seelzes Zukunft haben und eine Vorstellung davon, wie sie sich gestalten lässt.“ Eine Mitgliedschaft in der SPD sei ausdrücklich keine Bedingung, betont der Ortsvereinsvorsitzende. Aber natürlich sollte ein Bewerber den Vorstellungen der Sozialdemokraten von Demokratie und einer sozialen Gesellschaft nahestehen. Heinz kündigte an, dass die Findungskommission mit allen ernsthaften Bewerbern im Januar Gespräche führen werde. Wie diese genau ablaufen, sei von den dann möglichen Bedingungen abhängig. Wegen der Corona-Pandemie rechnet Heinz damit, dass sie nur online geführt werden können. Nach der Auswertung der Gespräche mit den Bewerbern werde die Kommission im Februar der Mitgliederversammlung des Ortsvereins einen Vorschlag zur Abstimmung vorlegen. „Dann wird die SPD Seelze den bestmöglichen Kandidaten beziehungsweise die bestmögliche Kandidatin zur Nachfolge von Detlef Schallhorn ins Rennen schicken.“ Von Thomas Tschörner