Sehnde: AfD-Fraktion regt Stadtelternrat für Kindertagesstätten an

Zweimal im Jahr tauschen sich Elternvertreter aller Kindergärten im Gesamtelternbeirat über ihre Arbeit aus. Anwesend sind dann auch Vertreter der insgesamt sechs Kindertagesstätten in freier Trägerschaft. Diese seien in dem Gremium jedoch nicht genügend repräsentiert und hätten kein Wahl- und Stimmrecht, kritisiert die Sehnder AfD-Fraktion. Deshalb will sie die Stadtverwaltung damit beauftragen, einen Stadtelternrat für Kindertagesstätten zu initiieren. Der Rat diskutiert darüber in seiner Sitzung am 7. Mai. Freie Träger haben kein Wahl- und Stimmrecht: „Bisher haben wir nur ein Gremium für städtische Einrichtungen“, sagt Wolfgang Ostermeyer, Vorsitzender der AfD-Fraktion. „Ein formales Gremium ,Stadtelternbeirat’ für alle Kitas haben wir noch nicht.“ Elternvertreter der freien Träger könnten zwar der Sitzung des Gesamtelternbeirats beiwohnen, aber zum Beispiel nicht den Vorstand wählen dürfen. Ostermeyer fordert, „die Eltern nicht städtischer Kitas mit ins Boot zu holen“. Dies sind mit der Krippe Bonhoeffer Arche in Sehnde, der Krippe am Pfarrgarten in Ilten sowie der Krippe und Kita Huckmuck in Rethmar drei Einrichtungen der evangelisch-lutherischen Kirche, dazu kommen der Dorfkindergarten Dolgen, das Spatzennest in Sehnde sowie der Waldkindergarten Sehnde. Dass die Elternvertreter der Kindertagesstätten in freier Trägerschaft zurzeit kein Wahl- und Stimmrecht haben, bestätigt Katharina Strauß, Leiterin des städtischen Fachdienstes Kindertagesstätten und Jugend. Grund dafür sei die bestehende Geschäftsordnung. Warum sich das Gremium bei der Entstehung der Satzung so entschieden hat, kann Strauß nur vermuten: „Wir hatten zunächst nur sehr wenige freie Träger. Wahrscheinlich wollte man, dass den Vorsitz ein Vertreter der städtischen Kitas innehat, weil diese damals in der Mehrheit waren.“ Lesen Sie auch: Wie sehr leiden Kleinkinder unter Kita-Schließungen? Rat der Stadt diskutiert über Vorschlag am 7. Mai,: In einem Stadtelternrat, wie ihn die AfD fordert, könnten sich die Kita-Elternräte „so in ihrer Arbeit austauschen und abstimmen sowie sich politisch einbringen und wichtige Verbesserungen anstoßen“, heißt es in dem Antrag. Über diesen wird am Montag, 4. Mai, im Verwaltungsausschuss beraten. Anschließend diskutiert der Rat der Stadt am Donnerstag, 7. Mai, über den Vorschlag. Schon der existierende Gesamtelternbeirat sei aber für Eltern ein gutes Gremium, um Aspekte einzubringen, die bei der Verwaltung manchmal nicht im Fokus seien, meint Strauß. Dadurch, dass die Besetzung des Gremiums regelmäßig wechsele, sei es allerdings schwierig, „ein regelmäßiges, zielgerichtetes Arbeiten hinzubekommen“. Trotzdem bestehe derzeit ein guter Austausch zwischen der Stadtverwaltung und den Kindergärten in freier Trägerschaft. Lesen Sie auch: Erste Kita in Sehnde wegen Corona geschlossen Corona bringt viele Frauen an ihre Belastungsgrenze Täglich melden sich bis zu drei Familien für Notbetreuung an Von Laura Beigel